Klärungsbedarf:Auf Eis gelegt

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Kommt die Landesgartenschau im Jahr 2028 nach Penzberg? Noch hat der Stadtrat nicht endgültig abgestimmt. (Foto: Stadt Penzberg/oh)

Ministerpräsident Markus Söder hat bei einer Stippvisite in Penzberg eine Million Euro für die Realisierung der Landesgartenschau 2028 versprochen. Bis diese Zusage konkret vorliegt, vertagt der Stadtrat die endgültige Entscheidung.

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Es muss schon ein gewisser Handlungsbedarf vorliegen, wenn sich der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kurzfristig zu einem Besuch ankündigt. So geschehen jüngst in Penzberg, als der Landesvater in den Nonnenwald eilte, um die Verhandlungen zwischen der Stadt Penzberg und der Fraunhofer-Gesellschaft wieder aufs Gleis zu setzen. Schließlich geht es um die Umsetzung eines Prestigeprojekts: den Bau eines Instituts für Immunologie-, Infektions- und Pandemieforschung. Das drohte zu scheitern, weil sich beide Vertragspartner nicht einig wurden. Nebenbei sagte Söder bei der Stippvisite der finanziell klammen Stadt zu, für bauliche Investitionen für die Landesgartenschau 2028 eine Million Euro zusätzlich zur Verfügung zu stellen.

Söder sichert weitere Hilfen zu

Der Penzberger Stadtrat sollte an diesem Dienstag endgültig darüber befinden, ob die Landesgartenschau im Jahr 2028 stattfindet oder nicht. Der Beschluss wurde angesichts der neuesten Entwicklungen vertagt. Im Rathaus möchte man wohl abwarten, bis die Ankündigung Söders schwarz auf weiß vorliegt. Denn mit einer Million Euro mehr in der Kasse, würde dem Gremium eine Entscheidung pro Landesgartenschau, die viele Millionen kostet, leichter fallen. Denn wann immer es um diese Veranstaltung geht, bläst dem Stadtrat Gegenwind von Bürgern entgegen - insbesondere in den sozialen Medien - mit Verweis auf die kommunale Pflichtaufgabe, ausreichend Kinderbetreuungsplätze zu schaffen. In diesem Bereich gibt es Nachholbedarf.

Söder sicherte obendrein die Unterstützung des Freistaats zu bei der Verwertung benachbarter Grundstücke des Gewerbegebiets Nonnenwald. Die Stadt möchte Flächen von den bayerischen Staatsforsten erwerben, um ihre Gewerbeflächen erweitern zu können.

Ferner ist wohl der Knoten in den Verhandlungen über ein 9000 Quadratmeter großes Grundstück zwischen Stadt und Fraunhofer-Gesellschaft gelöst. Beide Verhandlungspartner hatten ursprünglich vereinbart, das Areal in Erbpacht für den Bau des neuen Forschungsinstituts zur Verfügung zu stellen. Doch wegen der akuten Finanznöte hätte der Stadtrat die Fläche gerne an Fraunhofer verkauft, was allerdings nicht mit den Statuten der Gesellschaft vereinbar ist. Söder hatte bei dem Ortstermin erklärt, dass eine Lösung gefunden worden sei.

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