An der Sigmundstraße:Millionen für Sanierung

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Die drei Häuser an der Sigmundstraße, die der Stadt gehören, sollen aufgestockt und saniert werden. (Foto: Manfred Neubauer)

Die Stadt Penzberg stockt drei Häuser in der Innenstadt auf und schafft so zusätzliche Wohnungen.

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Noch in diesem Herbst soll es losgehen mit der Aufstockung und dem Umbau der städtischen Wohnhäuser an der Sigmundstraße 7, 7a und 9 in Penzberg. Mehr Komfort, moderne Standards, aber vor allem neue Mietwohnungen im Zentrum sind das Ziel des Projekts. Der Penzberger Stadtrat hat wie zuvor der Bauausschuss den Vorentwurf freigegeben. Lagen im November 2021 die Kostenschätzungen noch bei 8,8 Millionen Euro, muss die Stadt wohl deutlich tiefer in die Taschen greifen. Die aktuelle Berechnung liegt bei knapp elf Millionen Euro. Darin noch nicht enthalten sind die Kosten für eine Schadstoffsanierung, die den Räten im März vorgelegt werden soll. Die Stadt will Förderanträge bei der Regierung von Oberbayern stellen.

Vier Bauabschnitte sind vorgesehen. Laut Rodja Maier vom Stadtbauamt, der den Vorentwurf im Bauausschuss vorstellte, ist der erste Schritt, die drei Gebäude noch in diesem Jahr aufzustocken. Allerdings vorerst im Rohbau. Die alten Flachdächer sind marode, es regnet hinein, weshalb vor etwa vier Jahren beschlossen wurde, auf die Häuser weitere Etagen zu setzen, um so zugleich neuen Wohnraum in der Innenstadt zu schaffen. Die Häuser 7a und 9 sollen jeweils zwei weitere Stockwerke erhalten, das Haus 7 eine zusätzliche Etage. Insgesamt stünden danach 15 neue Drei-Zimmer-Wohnungen zur Verfügung. Im Haus 7 soll es drei rollstuhlgerechte Wohnungen geben: zwei Zwei-Zimmer-Wohnungen und eine Ein-Zimmer-Wohnung. Generell ist daran gedacht, die Grundrisse zu optimieren. Etliche der Ein-Zimmer-Wohnungen werden zu Zwei-Zimmer-Apartements umgebaut, weil sich diese besser vermieten lassen.

Im Jahr 2024 folgt der Ausbau der Etagen und die Sanierung im Haus 9. Das Haus 7a kommt laut Maier im Jahr 2025 dran, im Anschluss Haus 7 im Jahr 2026. Derzeit stehen acht der 36 Mietwohnungen leer. Die verbliebenen Mieter im Haus 9 müssen in eines der Nachbargebäude umziehen - allerdings erst von 2024 an. 50 000 Euro sind eingeplant für diese Interimslösungen. Die drei Gebäude werden zum einen energetisch saniert. Zum anderen werden die Heizungs-, Sanitär- und Elektroinstallationen erneuert sowie der Brand- und Schallschutz ertüchtigt. Außerdem erhält jedes Haus einen Aufzug. Die Gebäude sollen zudem ans Fernwärmenetz der Stadtwerke angeschlossen werden. Maier hofft, dass alle Arbeiten Ende 2026 oder Anfang 2027 abgeschlossen sein werden.

Dass es auch vertikale Photovoltaik-Paneele gibt, die an den Hausfassaden montiert werden könnten, hob Stadträtin Anette Völker-Rasor hervor. (Foto: Manfred Neubauer/SZ)

Strittig war im Bauausschuss die Frage, ob eine Photovoltaikanlage auf den begrünten Flachdächern installiert werden soll. Maier hatte davon abgeraten, konnte sich aber letztlich nicht durchsetzen. Eine Photovoltaikanlage sei wegen der Ausrichtung nur auf Haus 7 möglich, argumentierte er. Statt des geplanten begrünten Daches wäre dann ein flach geneigtes Pultdach mit Metalldeckung nötig. Seiner Schätzung nach würden circa 100 Paneele mit einer Leistung von etwa 36,5 Kilowatt Peak ungefähr 60 000 Euro kosten. Nach Rücksprache mit der städtischen Liegenschaftsabteilung, führte Maier weiter aus, wäre ein Mieterstrommodell in dieser Größenordnung nicht rentabel. Die Anlage würde den produzierten Strom allein ins allgemeine Netz einspeisen.

Das sah der Bauausschuss anders. "Wir rufen die privaten Bauherrn dazu auf, Photovoltaikanlagen zu bauen, aber selbst machen wir es nicht", kritisierte etwa Ludwig Schmuck (CSU), der sich wiederum an der Begrünung der Dächer stieß, da diese pflegeintensiv und folglich teuer im Unterhalt sei. Sebastian Fügener (Grüne) entgegnete, dass Gründächer mit Photovoltaik durchaus kombiniert werden könnten. Ein Mieterstrommodell sei vielleicht zu kompliziert, man könnte aber die Stadtwerke fragen, ob sie die Anlage betreiben wollen. Laut Solarkataster, so Fügener, wären die drei Gebäude jedenfalls gut geeignet für Photovoltaik. Anette Völker-Rasor (Penzberg Miteinander) warf ein, auch vertikale Anlagen in die Überlegungen einzubeziehen. Auch der Stadtrat sprach sich dafür aus, eine Photovoltaikanlage zu prüfen.

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Ob der Anschluss ans Fernwärmenetz tatsächlich gelinge, wollte Jack Eberl (Freie Lokalpolitik Penzberg) wissen. Stadtbaumeister Justus Klement sagte in der Sitzung, dass man diesbezüglich in Kontakt mit den Stadtwerken stehe, die auch klärten, ob es eine Interimslösung geben könnte. Doch da das Kommunalunternehmen die Sigmundstraße ohnehin aufgrabe, um Kanäle und mehr zu erneuern, dürfte die Versorgung gewährleistet sein.

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