Schwammerl im Fokus:Ruhe und Spannung

Andreas Wagner lässt im Wald den Alltag hinter sich

Von Katharina Schmid

Zweimal ist Andreas Wagner, Bundestagsabgeordneter für die Linke aus Geretsried, in diesem Spätsommer schon durch den Wald gestreift. Beim letzten Mal, vor einigen Tagen, hatte der 46-Jährige besonders großes Glück: er fand einen ganzen Korb voll mit Birken- und Steinpilzen, auch ein Parasol war dabei. Den gab's als Schnitzel, paniert. Die anderen Schwammerl hat er zu Pilzragout verarbeitet, dazu gab's Semmelknödel, zubereitet von Wagner selbst.

Seit seiner Kindheit sei er ein "begeisterter Schwammerlsucher", erzählt der Linken-Politiker. Damals zog er mit seiner Mutter los in den Wald und lernte von ihr, welche Pilze genießbar sind und welche er besser stehen lassen sollte. Das Gelernte hat Wagner bis heute nicht vergessen. Das Faszinierende am Pilzesuchen für ihn: "Die Spannung, findet man was oder findet man nichts?" Im Wald zu sein, sei für ihn beruhigend, so könne er den Alltag hinter sich lassen. "Die Wahrnehmung ist fokussiert auf die Pilze. Darüber vergisst man alle anderen Dinge." Und wenn er etwas findet, dann sei da natürlich noch ein großes Gefühl: Freude.

Wie eben kürzlich: "Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals schon so viele Steinpilze auf einmal gefunden habe", erzählt Wagner. Er habe einen bestimmten Platz in einem bestimmten Wald nahe Geretsried. Wo genau, das verrät er nicht, das sei "das Geheimnis jedes Schwammerlsuchers". An diesem bestimmten Ort jedenfalls drehe er immer eine bestimmte Runde - die sei dann mal von mehr, mal von weniger Erfolg gekrönt. Maronenröhrlinge lässt Wagner übrigens grundsätzlich stehen, die sind ihm zu belastet.

© SZ vom 29.09.2018 / kasc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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