Ist die S7 zwischen den Stationen Hohenschäftlarn und Ebenhausen besonders unfallgefährdet? Ein Anrainer der Poststraße hat jüngst der SZ gegenüber diese Bedenken geäußert. Auf dem eingleisigen Abschnitt oberhalb der Bundesstraße waren vor zwei Jahren zwei S-Bahnen kollidiert, weil sich einer der Lokführer über ein Haltesignal und Zwangsbremsungen hinweggesetzt haben soll. Der Anwohner, der anonym bleiben möchte, mutmaßt, dass sich so ein Zusammenprall wieder ereignen könnte: "Es vergeht keine Woche, dass nicht mindestens einmal die Notbremse gezogen wird und die S-Bahn an unserem Haus vorbei quietscht", sagt er am Telefon. "Wir warten eigentlich nur darauf, dass wieder so etwas passiert."
Auf Nachfrage bei der Bahn unterscheidet ein Sprecher zwischen Schnell- und Zwangsbremsungen. Schnellbremsungen könnten die Lokführer, aber auch die Fahrgäste mit der Notbremse einleiten. Eine Zwangsbremsung wegen Unachtsamkeit nehme hingegen die Zugsicherung vor. Solche Zwangsbremsungen protokolliere die Deutsche Bahn. Sie verzeichne keine "auffallende Häufung von Zwangsbremsungen im Bereich der ehemaligen Unfallstelle", erklärt der Bahnsprecher. Häuften sich Zwangsbremsungen an bestimmen Orten, würde dies untersucht und hätte gegebenenfalls Konsequenzen.
Mit Sicherungssystem ausgestattet
Zu anderen Aspekten der Unfallstelle möchte sich die Bahn vor dem Hintergrund der aktuell laufenden Verhandlungen gegen den Lokführer nicht äußern und bleibt daher allgemein, was eingleisige Streckenabschnitte betrifft. Entgegenkommende Züge müssen demnach an einem mehrgleisigen Abschnitt auf ein grünes Fahrtsignal warten, das die Fahrdienstleitung unterstützt von der Technik von ihren Stellwerken aus freigibt. Die Strecke der S7 sei zudem bereits seit Jahrzehnten mit einem Sicherungssystem zur punktuellen Zugbeeinflussung ausgestattet. Fährt ein Zug an einem roten Haltesignal vorbei, löse diese Technik eine Zwangsbremsung aus.