Verkehr in Bad Tölz:Masterplan für Radler-Achsen

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Neue Navigationspfeile für Radfahrer waren eine der Maßnahmen, die Bad Tölz in den vergangenen Jahren umgesetzt hat. (Foto: Manfred Neubauer)

Die Stadt beauftragt ein Fachbüro, um Ideen aus der Bevölkerung fürs Radfahren zu bündeln.

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Bad Tölz hat in den vergangenen Jahren einiges getan, um das Radfahren durch die Stadt zu erleichtern. Mit dem Verkehrsentwicklungsplan, der 2015 aufgestellt wurde, habe die Stadt "eine wunderbare Grundlage" erhalten, um manche Defizite zu beseitigen, sagt Bürgermeister Ingo Mehner (CSU). Ebenso durch das Alltagsradwegekonzept, mit dem die Firma Topplan beauftragt wurde. Allerdings gehen im Rathaus immer noch fast täglich Vorschläge von Bürgerinnen und Bürgern ein, wie das Radeln durch Tölz verbessert werden kann. "Momentan bekommt die Verwaltung viele Ideen, das könnte man hier machen, das könnte man da machen", sagte Mehner (CSU) im Bau- und Stadtentwicklungsausschuss des Stadtrats. Dazu soll nun ein Masterplan "Radverkehrsachsen" aufgestellt werden.

Ziel ist es, all die Anregungen aus der Bevölkerung zu bündeln und auf jene Verkehrsachsen zu konzentrieren, die Radfahrer als wichtig ansehen. Dabei gehe es nicht um Schilder oder um die Radnetzplanung, sagte Falko Wiesenhütter, Geschäftsleiter der Stadt. Dies habe die Firma Topplan mit ihrem Konzept schon detailliert vorgelegt. Im Fokus stehe vielmehr "die planerische und verkehrsrechtliche Betrachtung des Straßenraums". Zum Beispiel stelle sich die Frage, ob eine Straße für eine Radachse geeignet sei, von ihrer Breite her, von ihrer Steigung her.

Die Stadtverwaltung soll mit dem Masterplan entlastet werden

Viele Ideen zum Radeln in Bad Tölz seien "punktuell", sagte Mehner. Da gehe es manchmal nur um kurze Wegstrecken. Aber 50 Meter brächten nichts, wenn davor und danach auf einen Kilometer nichts gehe. "Das ist sehr zeitaufwendig zu prüfen", so der Bürgermeister. Mit dem Masterplan bekommen die Stadtverwaltung nun wieder eine Basis "für ein strukturiertes Vorgehen".

Die Stadträte hatten nichts dagegen. Michael Lindmair (FWG) hob hervor, dass der neue Plan die Stadtverwaltung erheblich entlaste. Johannes Gundermann (Grüne) fragte nach, ob nicht auch die Situation für Rollstuhlfahrer und Rollator-Nutzer unter die Lupe genommen werden sollte. Denn für diese Menschen sei Bad Tölz "nicht gut erschlossen", meinte er. Das sei ein anderes Thema, widersprach Mehner: "Da haben wir ganz andere Anforderungen." Im Übrigen achte die Stadt bei all ihren Baustellen auf Barrierefreiheit, alleine dieses Jahr bei drei Bushaltestellen. Dies sei auch eine Vorgabe der Städtebauförderung, ergänzte Stadtbaumeister Florian Ernst.

Auf Nachfrage von Julia Dostthaler (CSU) erklärte der Bürgermeister, dass sich die Kosten für das Verkehrsplanungsbüro, das den Masterplan erstellen soll, in überschaubaren Grenzen hielten. 2023 seien sie durch nicht gebrauchte Haushaltsmittel abgedeckt.

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