In einem bestehenden Gebäude des Penzberger Standorts hat das Pharma-Unternehmen Roche am Dienstag ein neues Zentrum für Gentherapien eröffnet. Die Investition hat 90 Millionen Euro gekostet. Von einer "Schlüsseltechnologie für die moderne Medizin" und einem "starken Zeichen" für den Innovations- und Wirtschaftsstandort Penzberg sprach Werkleiter Paul Wiggermann vor zahlreichen Gästen, darunter Wissenschaftlerinnen und Forscherinnen wie etwa Professorin Ulrike Protzer - Direktorin des Instituts für Virologie der Technischen Universität München und des Helmholtz-Zentrums in der Landeshauptstadt - sowie Vertreter der regionalen Politik wie Landrätin Andrea Jochner-Weiß (CSU; Weilheim-Schongau) und Landrat Josef Niedermaier (FW; Bad Tölz-Wolfratshausen). Anwesend waren auch die Landtagsabgeordneten Harald Kühn, Thomas Holz sowie der Penzberger Bürgermeister Stefan Korpan (alle CSU).
Etwa 8000 seltene Krankheiten sind bekannt, die sich auf Gen-Defekte zurückführen lassen. Die Gentherapie sei molekular enorm komplex, so Markus Haindl, der globaler Leiter für Gene Therapy Technical Research & Development bei der Roche Diagnostics GmbH ist. Es gehe darum, auf DNA-Ebene eingreifen zu können, um Fehlfunktionen und Mutationen in den menschlichen Genen individuell behandeln zu können.
Im neuen Zentrum von Roche in Penzberg sollen die Mitarbeiter - 7700 sind es am Standort insgesamt - sogenannte Genvektoren für neuartige Therapien entwickeln und im Industriemaßstab für klinische Studien herstellen. Laut Roche dienen die Genvektoren als Transportmittel, um DNA-Abschnitte zur Zellreparatur einzuschleusen. Das neue Gentherapie-Zentrum sei ein weiteres Kronjuwel in der Roche-Welt, so Teresa Graham, die globale Pharma-Chefin des Unternehmens ist.