Letzte Sitzung in Penzberg:Korpan beschwört Zusammenhalt

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Noch sind die Lichter nicht ausgegangen in der Stadt Penzberg. Kommendes Jahr heißt es: sparen, sparen, sparen. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Wegen klammer Kassen: Der Penzberger Bürgermeister stimmt in seinem Jahresrückblick den Stadtrat auf das Jahr 2024 ein.

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Der Jahresrückblick in der letzten Stadtratssitzung eines Jahres ist vor allem eines: ein Revue-passieren-Lassen angestoßener oder vollendeter Projekte. Penzbergs Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) schlug andere Töne an und stellte in seiner Rückschau ein besonderes Thema in den Vordergrund: das "Uns".

Penzbergs Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) warb für die anstehenden Millionen-Projekte in seinem Jahresrückblick. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Es ist kein Geheimnis, dass es um Penzbergs Finanzen schlecht steht. Das Jahr 2024, aber auch folgende, stehen im Zeichen des Sparzwangs. "Ich glaube, dass trotz der angespannten Haushaltslage wegweisende Entscheidungen in Penzberg möglich sind", bekannte Korpan vor dem Gremium im Sitzungssaal. Die Krisen in jüngster Vergangenheit hätten bei den Menschen "Angst" und "Unsicherheit" ausgelöst. Dies präge - allgemeine Unzufriedenheit mache sich breit. "Dabei ist es doch an uns ..., genau hier einen Gegenpol zu setzen", sagte der Bürgermeister. "Und mit ,uns' meine ich tatsächlich Stadträtinnen und Stadträte." Freiwillig hätten sich die Mitglieder des Stadtrats auf ein Ehrenamt eingelassen, um Entscheidungen zu treffen "zugunsten unserer Kommune, unserer Stadt, zugunsten unseres Penzbergs". Daher solle der Stadtrat mit gutem Beispiel vorangehen und mit "mutigen Beschlüssen" Weichen stellen für Projekte, "die im Idealfall auch noch Generationen nach uns einen Vorteil bringen". Schließlich hätten Projekte wie das Familienbad Piorama, die Wohnanlage an der Birkenstraße oder das Metropol-Kulturzentrum einen Mehrwert.

Optimismus statt Populismus

Die angespannte Haushaltslage werde dies nicht einfach machen: "Mehr denn je müssen wir abwägen, was wir uns noch leisten können", betonte Korpan. "Und ich hoffe inständig, dass wir diese Entscheidungen auch tatsächlich eigenbestimmt fassen dürfen." Not mache bekanntlich erfinderisch, fuhr er fort. Kreativität sei gefragt. Auf keinen Fall dürfe sich der Stadtrat Zwängen von außen unterwerfen. "Es braucht da schon ein Gremium mit Gemeinsinn", mahnte Korpan. "Diesen erwarte ich mir, auch wenn ich mir manchmal denke, dass der Kommunalwahlkampf schon eingesetzt hat." Er wünsche sich Diskussionen, die konstruktiv sind, sagte er weiter. Optimismus statt Populismus müsse die Devise lauten. "Dazu noch eine Prise Sachlichkeit, dann wären wir auf dem Weg, den ich zuvor propagiert habe: nämlich unseren Bürgern Gemeinsinn vorleben." Abschließend warb Korpan für anstehende Millionen-Vorhaben wie die Landesgartenschau 2028, die Sanierung oder den Neubau der Bürgermeister-Prandl-Schule und den Neubau des Feuerwehrhauses.

Er hoffe, die Penzberger besinnen sich auf die Tugenden der Bergleute, die Gründerväter der Stadt, zurück: nämlich auf den Zusammenhalt. "Lassen Sie uns diesen einläuten."

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