Wenn die Feuerwehr Penzberg gerufen wird, ist die Drehleiter bei fast jedem Einsatz dabei. Im Jahr 2000 wurde das Spezialfahrzeug angeschafft, nach mehr als zwei Jahrzehnten muss es ersetzt werden. Der Stadtrat hat jüngst den Kauf einer neuen Drehleiter gebilligt.
Ein solches Fahrzeug samt Drehleiter ist nicht billig. Circa eine Million Euro soll es kosten. Der Freistaat gewährt einen Zuschuss in Höhe von 292 000 Euro. Mit dem einstimmigen Beschluss des Stadtrats hat die Verwaltung den Auftrag erhalten, die Planung und Ausschreibung voranzutreiben. Das alte Fahrzeug mit Drehleiter (30 Meter) soll verkauft werden. Eine Ersparnis erhofft man sich im Rathaus durch eine Sammelbestellung gemeinsam mit zwei anderen Freiwilligen Feuerwehren. Wie hoch diese ausfallen wird, ist noch offen. Bis das neue Drehleiter-Fahrzeug in Penzberg ankommt, können zweieinhalb bis drei Jahre ins Land ziehen. So lange dauert momentan die Auslieferung.
Hochkomplexes Gerät
Die Drehleiter wird nicht allein zur Brandbekämpfung eingesetzt, sie wird obendrein häufig genutzt, um Personen aus oberen Etagen von Wohnhäusern sicher zu transportieren. Gerade in Penzberg werde ein solches Fahrzeug mit Leiter zwingend gebraucht, so die Verwaltung, da es viele mehrstöckige Wohnblöcke und Gewerbeeinheiten gebe, hieß es weiter. Doch mit Alter und der intensiven Nutzung sei die Anfälligkeit gestiegen. Die Wartungs- und Reparaturkosten betrugen laut Ordnungsamt 2022 fast 24 000 Euro, in diesem Jahr waren es knapp 15 000 Euro. Ferner werde es immer schwieriger, Ersatzteile zu beschaffen.
Die beiden Feuerwehrreferenten im Stadtrat, Jack Eberl (FLP) und Adrian Leinweber (SPD), machten sich stark für die Neubeschaffung - auch in Zeiten finanzieller Schwierigkeiten. Die Feuerwehr zähle zur kommunalen Pflichtaufgabe, betonte Fraktionssprecher Leinweber. Schön wäre es, wenn der neue Drehleiter-Wagen im Jahr 2027 in Penzberg wäre. In dem Jahr feiert die Feuerwehr ihr 100-jähriges Bestehen. Eberl erzählte, dass sich ein Arbeitskreis mit Mitgliedern mehrerer Wehren Gedanken über eine "sinnvolle Ersatzbeschaffung" gemacht habe. Es handle sich ja auch nicht um ein Spielzeug, sondern um ein hochkomplexes Gerät. "Die anderen Gemeinden warten auf unseren Beschluss. Mit der Sammelbestellung könnten wir 50 000 bis 60 000 Euro sparen."