Kommunal gefördert:"Ein schönes Werk ist uns gelungen"

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Im Gebiet Birkenstraße West entstehen bezahlbare Wohnungen. (Foto: Harry Wolfsbauer)

149 bezahlbare Wohnungen: Die Stadt Penzberg feiert Richtfest für die ersten beiden Zeilen des Neubaugebiets Birkenstraße West.

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Fast wäre der Grund für die Feier im Baugebiet an der Birkenstraße West in den Hintergrund gedrängt worden. Schuld war ein Zapfhahn aus Plastik. Schlichtweg ein "Klump", wie der Bayer zu sagen pflegt. Als Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) ein Fass Bier anschlagen wollte, spritzte es nur so und der Gerstensaft ergoss sich auf den Boden. Doch letztlich floss das Bier da hin, wo es hingehört: nämlich in Krüge. Und Handwerker, Architekten, Stadträte und Honoratioren konnten endlich anstoßen. Schließlich wurde Richtfest gefeiert. Die ersten beiden Häuserzeilen im Neubaugebiet Birkenstraße stehen. Nun geht es an die Details wie Innenausbau und Fassade.

Die Stadt Penzberg errichtet - kommunal gefördert - 149 Wohnungen auf insgesamt 31.250 Quadratmetern zwischen Wölfl- und Birkenstraße. Sieben höhengestaffelte Gebäudekomplexe sind geplant, die wiederum auf vier Zeilen aufgeteilt sind. Das gesamte Quartier wird autofrei und mit Wegen durch Grünanlagen miteinander verbunden. Fahrzeuge verschwinden in Tiefgaragen. Alle Wohnungen sind barrierefrei, im ersten Riegel werden die Wohnungen im Osten über alle Stockwerke rollstuhlgerecht gebaut. 44 Prozent der Appartements werden Zwei-, weitere 44 Prozent Dreizimmerwohnungen. Die restlichen Wohnungen haben vier Zimmer. Der erste Komplex soll bis spätestens Herbst 2023 fertiggestellt sein. Die gesamte Anlage ist voraussichtlich im Frühsommer 2024 bezugsfertig. 55 Millionen Euro investiert die Stadt in das Projekt. Die Regierung von Oberbayern gewährt mehr als 24 Millionen Euro an Zuschüssen. Damit ist die Birkenstraße West das größte und teuerste Wohnbauprojekt in Penzberg. Der Kostenpuffer, den der Stadtrat für das Vorhaben sicherheitshalber beschlossen hat, musste bislang nicht angegriffen werden. Dass dies so bleibe, darauf hofft der Penzberger Bürgermeister.

Ja, das Anzapfen hat es in sich. Ein Zapfhahn aus Plastik machte dem Penzberger Bürgermeister Stefan Korpan das Leben schwer. Doch letztlich floss das Bier, und der Schweinsbraten schmeckte. (Foto: Harry Wolfsbauer)

"Die Arbeiten laufen terminplangerecht, sogar schneller als geplant", sagte Korpan in seiner Ansprache. Als nächstes werden die beiden Gebäudezeilen "ihr Gesicht" erhalten: Die Holzfassade für die erste Zeile werde momentan produziert, so Korpan. Bei den Kosten rechnet der Bürgermeister mit einer Punktlandung. Dass alles so gut laufe, sei der Verdienst aller am Bau beteiligten Akteure, die Hand in Hand arbeiteten. "Ich wünsche weiterhin einen reibungslosen Verlauf."

Er sei gerne und oft in Penzberg, sagte Wolfgang Taffertshofer, stellvertretender Landrat im Landkreis Weilheim-Schongau, weil sich hier einfach viel bewege. Penzberg wachse und gedeihe unaufhaltsam. Die Stadt habe den Mut aufgebracht, selbst aktiv zu werden. "Weil Penzberg das Problem im Wohnbereich erkannt hat", sagte Taffertshofer. Besonders gefalle ihm der soziale Aspekt bei dem Vorhaben, sollen doch bezahlbare Wohnungen entstehen. Gabriele Bruckmayer von H2M Architekten konnte sich auch ein (Eigen-)Lob nicht verkneifen: "Ein schönes Werk ist uns gelungen", sagte sie. Anfang August sollen die Arbeiten an der Holzfassade bei Zeile eins losgehen.

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