"Nacht der blauen Wunder":Zehn Lokale, zehn Bands

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Vor der Pandemie trat die Gruppe "RoxxDoxx" schon bei der Nacht der blauen Wunder in Bad Tölz auf. Auch diesmal ist die Coverband wieder im Jailhouse zu hören. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Nach pandemiebedingter Pause spielen wieder verschiedene Musikgruppen in kurzen Live-Konzerten in den Tölzer Kneipen. Die Brandbreite reicht von Reggae über Rock'n'Roll und Funk bis zu bayrischem Brass.

Von Veronika Ellecosta, Bad Tölz

Zwei Jahre lang war es ruhig, diesen Samstag kehrt die Livemusik in die Gassen der Tölzer Altstadt zurück: Erstmals nach der Corona-Pandemie treten bei der "Nacht der Blauen Wunder" wieder lokale Bands in diversen Kneipen in Bad Tölz auf, insgesamt werden zehn verschiedene Orte bespielt. Mit einem Eintrittsarmband können die Besucherinnen und Besucher zwischen den Locations und den Musikgenres hin und her flanieren. Im Angebot befinden sich etwa Reggae, Rock'n'Roll, Funk und bayerischer Brass.

Bereits zum 18. Mal gibt es diese Veranstaltung in der Kurstadt, ein Format, das an den darauffolgenden Wochenenden auch in Rosenheim, Dorfen und Landshut stattfinden wird. Dass die Nacht der Blauen Wunder in diesem Herbst noch über die Bühne gehen darf, darüber freut sich Peter Feller von Sinnflut Kultur, dem Veranstalter aus Erding. "Am Anfang des Jahres war nicht klar, unter welchen Bedingungen und ob wir das Festival austragen können", sagt er. "Wir haben sehr lange abgewartet. Aber momentan schaut's gut aus." Als kleine Eventagentur, die mit weniger Corona-Hilfen habe rechnen dürfen, sei er ohnehin erleichtert, durch die Pandemie gekommen zu sein. "Es wird endlich wieder Zeit, dass wir was veranstalten, das ist schließlich unser Job."

Conny Dietmann ist ist mit ihrer Bar im neu eröffneten Restaurant "Dietmann`s" erstmals als Gastgeberin bei dem Musikfest dabei. (Foto: Manfred Neubauer)

Dabei haben nicht alle Bars und Kneipen in Bad Tölz, die regelmäßig und gerne am Festival teilnahmen und ihre Türen für die Bands öffneten, die Pandemie überstanden. Während also in früheren Jahren bis zu dreizehn Bands in diversen Bars spielten, wird der Rahmen diesmal mit zehn Austragungsorten kleiner sein, sagt Feller. Andere Locations, die sich als bewährte Gastgeber einen Namen gemacht haben, werden auch dieses Jahr wieder Bühne sein, darunter Papas Kesselhaus, die Tanz-Bar Kultur und die N19 Bar. Darüber hinaus gibt es einen Newcomer bei den teilnehmenden Kneipen: "Das Dietmanns". Connie Dietmann, ehemalige Pächterin der Sportbar am Eisstadion, eröffnete ihr Restaurant samt kleinem Altstadthotel im Boutique-Stil im Frühling in der Passage zwischen Fußgängerzone und Nockhergasse - inklusive Bar. Die Nacht der Blauen Wunder nimmt sie zum Anlass, das neue Lokal im Ort bekannter zu machen. Auch, weil Veranstaltungen in Bad Tölz bedauerlicherweise mittlerweile rar gesät seien, sagt sie. "Wir wollen uns präsentieren und zeigen, dass wir nicht nur Restaurantbetrieb sind, sondern man bei uns auch feiern kann." Sie selbst sei sie noch nie Besucherin bei der traditionsreichen Kneipentour gewesen, aber ihr Personal schwärme regelmäßig davon.

Was die musikalischen Seite angeht, finden sich ebenfalls altbekannte Namen auf dem Festival: die Coverband Apollon's Smile etwa, oder der Erdinger Singer-Songwriter Bonifaz. Als Stammkunde bezeichnet sich die Band Son Compadre. Das achtköpfige Ensemble aus München tritt seit 2005 mit afrokaribischen und lateinamerikanischen Rhythmen auf Festivals, Hochzeiten und Straßenfesten in und um München auf - und wird dieses Jahr auch wieder in Bad Tölz vertreten sein. Moro Assisi ist der Gründer, Bassist, Posaunist, Perkussionist - und Chef der Truppe, wie er mit einem Lachen sagt. Mit der Nacht der Blauen Wunder habe die Band viele Jahre gute Erfahrungen gemacht: Seit etwa zwölf Jahren spielt Son Compadre Latino-Musik in Tölz, Erding und Dorfen und auch auf dem hauseigenen Sinnflut-Festival der Veranstalter. Dieses Jahr hat das Posthotel Kolberbräu angefragt, Assisi und seinem Ensemble eine Bühne zu bieten. Für die Tölzer Nachtschwärmer hat der Musiker nur Lobesworte übrig: Publikum und Atmosphäre nennt er super, die Leute entspannter. Dem Auftritt in der Kurstadt fiebert er freudig entgegen. "Wir fühlen uns dem Publikum hier besonders nahe. Ich mag die kleinen Städte in Bayern lieber - da sind wir zuhause", fügt er hinzu.

Die musikalische Kneipentour beginnt um 20.30 Uhr. Präsentiert werden ausschließlich Live-Konzerte, die sich aus fünf 30-minütigen Auftritten zusammensetzen. Zwischen jedem Auftritt haben die Besucher die Möglichkeit, eine halbe Stunde Pause für den Wechsel zur nächsten Location zu nutzen. Karten für 13 Euro gibt es im Vorverkauf in der Tourist-Information , Telefon 08041/786715.

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