Kommunale Finanzen:Nachdenklich trotz Rekordetats

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Münsings neues Bürgerhaus soll Ende 2023 fertig werden. Für den Neubau investiert die Kommune heuer 9,1 Millionen Euro bei einem gesamten Kostenrahmen von 22 Millionen Euro. (Foto: Peck.Daam Architekten)

Münsings Bürgermeister stimmt darauf ein, Vorhaben künftig auch einmal hintanstellen zu müssen.

Von Benjamin Engel, Münsing

Wegen ihrer Steuerkraft ist Münsing die finanzstärkste Kommune im Landkreis, deshalb kann sie sich dieses Jahr einen Haushalt mit Rekordvolumen leisten. Trotz der Summe von knapp 32,5 Millionen Euro zeigte sich Bürgermeister Michael Grasl (FW) im Gemeinderat jedoch nachdenklich. Auch wenn man in den vergangenen Jahren viel habe investieren können, so sei es doch künftig nötig, das ein oder andere Vorhaben zurückzustellen, meinte er. Der Gemeinderat müsse sich überlegen, wo er priorisieren könne.

Vorrangig nannte Grasl das Haus des Kindes - das Rathaus soll als Betreuungseinrichtung umgenutzt werden, wenn die Verwaltung in das neu entstehende Bürgerhaus umgezogen ist - und einen möglichen Kindergartenneubau in Holzhausen. "Wir müssen die Bereiche Kindergarten, Krippe, Schule intensiv bearbeiten. Da sind wir nicht im Soll."

Zumindest für 2023 rechnet die Gemeinde weiter mit hohen Einnahmen. Die wichtigsten Kennzahlen im neuen Etat: Die Kommune rechnet mit 4,7 Millionen Euro an Gewerbesteuern, 4,2 Millionen Euro soll der Einkommenssteueranteil sein. Die Grundsteuer A und B soll bei circa 745 000 Euro liegen. Der Verwaltungshaushalt hat ein Volumen von knapp 16,23 Millionen, der Vermögenshaushalt umfasst 16,24 Millionen Euro. Das ist zusammen - grob gerechnet - doppelt so viel wie im Jahr 2020.

Damit Münsing aktuelle Investitionen finanzieren kann, fließen 2,46 Millionen Euro vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt. Zudem will Kämmerer Hubert Kühn ein Darlehen von sechs Millionen Euro aufnehmen. Gleichzeitig schmilzt die Gemeinde ihre Rücklagen von zwölf Millionen Euro um 6,4 Millionen ab. Mit 9,1 Millionen Euro gibt die Kommune diesmal am meisten für den Bürgerhaus-Neubau aus, 2,15 Millionen fließen in den Grunderwerb, 1,57 Millionen in die Wasserversorgung. Unter dem Strich, so Grasl, könne die Gemeinde optimistisch bleiben.

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