Lokalpolitik:Wolfratshauser SPD hat neue Vize-Chefin

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Bei der Jahresversammlung der Wolfratshauser Genossen wird Ingrid Schnaller zur Stellvertreterin von Peter Fasching gewählt.

Von Barbara Szymanski, Wolfratshausen

Ingrid Schnaller rückt bei der Wolfratshauser SPD als Vize-Chefin an der Spitze mit auf. (Foto: Hartmut Pöstges)

Die fünf SPD-Stadträte im Gremium zu halten, weiterhin den Dialog mit Bürgern zu suchen und bei der Wahl des Landrats bei der Kommunalwahl mit Kandidatin Filiz Cetin im März kommenden Jahres in die Stichwahl zu gelangen, das sind die derzeit wichtigsten Ziele des Ortsvereins der Wolfratshauser Sozialdemokraten. Fast drei Stunden tagten am Donnerstag 20 Mitglieder von insgesamt 77 im hochsommerlich aufgeheizten roten Salon der Flößerei. Doch nur die Luft war stickig. Die Stimmung bei der Jahreshauptversammlung war gelöst und die Wahl des neuen Vorstands verlief erwartungsgemäß. Erster Vorsitzender bleibt Peter Fasching, der weder einen Gegenkandidaten noch eine Gegenstimme hatte. Ingrid Schnaller kassierte nur eine Gegenstimme. Sie wurde anstelle von Peter Hagemann zur Vizechefin gewählt. Reiner Berchtold bleibt Kassier und Lothar Link Schriftführer.

Peter Fasching blickte auf die vergangenen zwei Jahre zurück und stellte fest, dass die Orts-SPD so viele Mitglieder habe, die sich aktiv einbrächten. Und das, obwohl das Durchschnittsalter sich nicht verjüngt habe trotz einiger Eintritte, sondern sich bei 66 Jahren eingependelt habe. Gut 30 Veranstaltungen seien geschultert worden. Die Stadtgespräche will Fasching unbedingt weiter führen. Er betonte aber auch: "Es geht darum, möglichst gut abzuschneiden bei Wahlen." Eine Aussprache war offenbar nicht nötig, weil sich niemand der Anwesenden meldete, wohl aber wurde die Arbeit der SPD-Führung gelobt.

Trotz der lähmenden Hitze dieses langen Abends ging ein Ruck durch die Reihen der Genossen. Als sich nämlich die SPD-Landratskandidatin Filiz Cetin ohne Manuskript mit viel Schwung den Versammelten kurz vorstellte. Die 43-Jährige "will die Partei von unten nach oben reparieren", wie sie betonte. Doch ebenso wichtig sei ihr nicht nur der Dialog mit den Bürgern, sondern auch den mit anderen Parteien. Cetin, die 2012 aus Überzeugung in die SPD eintrat und in einigen Gremien tätig war, sagte, dass die SPD bei sozialen Themen sensibler als andere Parteien sei und viel stärker an Menschen denke mit kleinerem Geldbeutel. Cetin betonte zudem nachdrücklich, dass sie sich nicht "geopfert" habe, als Kandidatin anzutreten. Sie wünsche sich, "dass wir es in die Stichwahl schaffen."

Wolfratshausens Zweiter Bürgermeister Fritz Schnaller ergriff das Wort, um das auszusprechen, was wohl mancher ebenfalls empfand. Nämlich ihre "Frische und Begeisterung für die Sache". Cetin sei ein positives Erlebnis dieses Abends und nicht nur er sichere der Kandidatin volle Unterstützung zu. Der alte und neue Vorsitzende der Sozialdemokraten in der Loisachstadt, Peter Fasching, wünschte sich, die derzeit fünf Stadträte bei der Kommunalwahl im kommenden Jahr halten zu können und bei der Wahl zum Ersten Bürgermeister in die Endausscheidung zu gelangen.

Der Kandidat der Wolfratshauser Genossen ist bekanntlich der bisherige Stadtrat Manfred Menke, der verkündete, das Wahlprogramm zusammen mit den Orts- und Kreisgremien zu erarbeiten und nach der Sommerpause vorzustellen. Der 60-Jährige nannte einige seiner Kernthemen wie einen Energienutzungsplan umzusetzen, das Thema Senioren stärker zu besetzen, die Innenstadtbelebung mit Bürgerbeteiligung weiter zu treiben und auch weiterhin mit anderen Parteien gut zusammen zu arbeiten. Er wolle als Bürgermeister von Wolfratshausen den Stadträten im Rahmen der Gesetze noch mehr Freiheit geben und endlich umsetzen, dass die Rathaussitzungen ins Internet gestellt werden. Und überhaupt traue er sich das Amt zu, das er mit ausgefeilter Methodik ausüben könne.

© SZ vom 29.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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