Leserbriefe:"Mit Herzblut und Zeiteinsatz"

Lesezeit: 1 min

Ein Tölzer Schüler-Vater erinnert daran, dass ein ganzes P-Seminar sich mit der Nazizeit des Orts beschäftigt hat.

Zu "Tölz war Täterland" vom 17. März:

Schön, dass in Ihrem Artikel auch der Kurzfilm des P-Seminars Deutsch und Geschichte des Tölzer Gabriel-von-Seidl-Gymnasiums über die Nazizeit in Tölz erwähnt wurde. Leider wird jedoch in dem Artikel der Eindruck erweckt, dass nur die vier darin namentlich erwähnten Schüler diesen Film gedreht haben. Dabei stehen hinter diesem Projekt noch viele mehr, genauer gesagt alle Schüler des P-Seminars, die mit viel Herzblut und Zeiteinsatz an diesem Projekt arbeiten, vor und hinter der Kamera, beim Gestalten und Aufbau des Filmsets, beim Komponieren der Filmmusik, bei der filmischen Nachbearbeitung und bei noch vielen anderen Tätigkeiten rund um den Filmdreh.

Es ist klar, dass in so einem Artikel nicht jeder namentlich erwähnt werden kann, jedoch wäre zumindest eine allgemeine Erwähnung des Filmteams und der Schauspieler wünschenswert gewesen, denn so hat dieser Teil des Artikels bei einigen Projektbeteiligten leider doch für einige Enttäuschung gesorgt.

Thomas Riedl, Sachsenkam

CO₂-Ausstoß nicht neutralisiert

Zu "Spatenstich im April" vom 22. Februar:

Die Ausführungen der Roche-Werksleitung von Penzberg zum heuer im April beabsichtigten Spatenstich für ein Biomasseheizkraftwerk sollen nicht unwidersprochen bleiben.

Befürworter der Bewirtschaftung von Wäldern behaupten, maßvolle Holzernte erhöhe die Speicherkapazität des Waldes. Die Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg hat hingegen festgestellt, dass ungenutzte Wälder mittelfristig eine 2,5-mal höhere Klimaschutzleistung erbringen als bewirtschaftete Wälder. Verkäufer von Brennholz meinen, Holz zu verbrennen sei CO₂-neutral, soweit aus heimischen Wäldern anfallendes Restholz und Sägenebenprodukte verwendet werden. 2020 entzog der deutsche Wald der Luft jedoch 20 Millionen Tonnen weniger CO₂, als durch die energetische Nutzung von Holz in die Luft abgegeben wurde. Der CO₂-Ausstoß wurde daher nicht neutralisiert.

Bei der Verbrennung von Pellets entstehen mehrere Hundert chemische Verbindungen mit krebserregendem Benzol. Die Staub- und Kohlenmonoxidwerte der Holzofentypprüfung werden im Regelbetrieb schon deshalb deutlich übertroffen, weil bei der Typprüfung die Anbrandphase, in der die meisten Schadstoffe anfallen, unberücksichtigt bleibt (siehe Abgasskandal in der Automobilbranche). Wenn Hersteller von Aktivkohlefiltern mit einer Partikelreduktion von 95 Prozent werben, bleibt eine gegenüber Erdgas hundertmal und gegenüber Heizöl dreifach höhere Feinstaubemission durch Holzverbrennung.

Dr. Volker Hoensch, Penzberg

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