Erklärung des Lenggrieser Vereins:Isar-Retter warnen

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Das Walchenseekraftwerk gehört seit 2016 der Uniper Kraftwerke GmbH. (Foto: Manfred Neubauer)

Der Verein "Rettet die Isar jetzt!" macht sich Sorgen, was passiert, wenn der Walchenseekraftwerk-Betreiber Uniper auf den Kapitalmarkt entlassen wird.

Von Arnold Zimprich, Lenggries

Wegen der aus dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine resultierenden Energiekrise wurde der Energiekonzern Uniper 2022 vom deutschen Staat übernommen. Damit gehört auch das Walchenseekraftwerk indirekt dem deutschen Staat. "Wer wird Eigentümer sein, wenn Uniper wieder auf dem Kapitalmarkt ist?" fragt Karl Probst, der Vorsitzende des Lenggrieser Vereins "Rettet die Isar jetzt!"

Probst macht sich Sorgen, ob an den Wehren, die Wasser Richtung Walchenseekraftwerk ableiten, ausreichend Restwasser ins Flusssystem Isar abgegeben wird. So sehe es im Rissbach "aktuell schlecht aus um das Restwasser".

Für den Moment des Neustarts auf dem Kapitalmarkt und das Jahr 2030, wenn die Konzession für das 100 Jahre alte Kraftwerk neu vergeben wird, möchte Probst vorbereitet sein. Bisher sei kein Antrag auf Weiterbetrieb bei den Behörden eingegangen, sagt er. Es ist denkbar, dass auch ein anderer Betreiber erscheint, der mit der Situation vor Ort nicht vertraut ist. Dieser müsse Uniper jedoch "Anlagen abkaufen", wendet Landrat Josef Niedermaier (FW) ein und nennt das "sehr unwahrscheinlich". Er ist selbst Mitglied bei Rettet die Isar jetzt und sicher, dass Uniper den Antrag auf Betriebsverlängerung stellen werde.

"Wir müssen alle Unterlagen vorlegen", mahnt Probst mit Blick auf Restwasser-Untersuchungen an, die an den Isar-Zuflüssen Rissbach und Jachen gemacht wurden, "und weitere Untersuchungen anstoßen". Die regenerative Energie, die das Walchenseekraftwerk liefert, sei "ein Schutzgut, das alles überstrahlt", sagt er - mit dem Ergebnis, dass der Isar zugunsten eines wirtschaftlichen Walchenseekraftwerk-Betriebs zu wenig Restwasser zugeführt wird.

Insgesamt hoffe er immer noch, dass man die Chance ergreife und das Wasserkraftwerk zurück nach Bayern holt. CSU und die Freie Wähler hätten Interesse daran.

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