Umfrage der SPD:Der Lenggrieser Ortskern soll sicherer werden

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Ob eine umfassende Fußgängerzone für den Lenggrieser Ortskern eine mögliche Alternative sei, dazu sagten nur 24 Prozent Ja. (Foto: SPD Lenggries/oh)

Zwischen Marktstraße, Tölzer Straße, Münchner Straße, Schützen- und Bahnhofsstraße wünschen sich Befragte Tempo 30, mehr Querungshilfen und Verkehrskontrollen.

Von Petra Schneider, Lenggries

Viele Bürgerinnen und Bürger wünschen sich mehr Sicherheit und eine Verkehrsberuhigung im Lenggrieser Ortskern zwischen Marktstraße, Tölzer Straße, Münchner Straße, Schützen- und Bahnhofsstraße. Tempo 30, mehr Querungshilfen, größere Anstrengungen im Hinblick auf Barrierefreiheit, mehr Verkehrskontrollen. Eine Fußgängerzone in der Marktstraße will die Mehrheit aber offenbar nicht. Das sind einige Ergebnisse der Umfrage, die die Lenggrieser SPD erstellt und ausgewertet hat.

Umfragen seien ein gutes Instrument, um mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen, sagte Tobias Raphelt. (Foto: Harry Wolfsbauer)

"Die Verkehrssituation im Ort ist ein Thema, worauf wir als Gemeinderäte immer wieder angesprochen werden", begründete Ortsvorsitzender und Gemeinderat Tobias Raphelt den Vorstoß seiner Partei. 38 Fragen hat der Ortsverein erarbeitet, die vier Wochen im Oktober online beantwortet werden konnten. Um Hilfestellung zu leisten, stellte die SPD außerdem zweimal Infostände beim Rathaus auf. Etwa 15 Minuten mussten sich die Teilnehmenden für die Beantwortung Zeit nehmen. Auf personenbezogene Daten wurde verzichtet, lediglich ihren Wohnort sollten sie angeben.

682 haben mitgemacht, mit dem Rücklauf sei man "sehr zufrieden", sagte Raphelt, der die Ergebnisse am Freitag zusammen mit den stellvertretenden Ortsvorsitzenden Franziska Baumann und Bastian Kadach präsentierte. 75 Prozent hätten die Umfrage komplett ausgefüllt und teils eigene Ideen beigesteuert, die in die Auswertung eingeflossen seien. 84 Prozent der Teilnehmenden kamen demnach aus Lenggries, der Anteil der Gewerbetreibenden lag bei 21 Prozent.

Dass ein Mangel an Parkplätzen als Problem in der Ortsmitte gesehen werde, hat die Umfrage nicht ergeben. Dreiviertel bewerten die Situation als sehr gut bis befriedigend. Ein Problem, das mehr als die Hälfte der Befragten nervt, sind aber zugeparkte Gehwege. Entsprechend finden 30 Prozent, dass mehr Kontrollen nötig seien, um Parksünder zur Rechenschaft zu ziehen.

Eine Fußgängerzone in der Marktstraße könnten sich "nicht so viele vorstellen, dass es zwingend ist", sagte Raphelt. Klar dafür sprachen sich knapp 44 Prozent aus. Ähnliche Zustimmungswerte erreichten Radfahrstreifen auf den Straßen im Ortskern (42 Prozent). Eine Verkehrsberuhigung fände über die Hälfte gut; für eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Stundenkilometer sprachen sich 76 Prozent aus. "Das klare Ja war sehr überraschend", sagte Raphelt. Für ihn und seine Fraktionskollegin Sabine Gerg, sei das "eine Richtlinie für Entscheidungen im Gemeinderat".

Fast ein Drittel der Fußgänger fühlt sich (eher) unsicher - was auch an fehlenden Möglichkeiten zur Straßenüberquerung liegen könnte. Auch in Bezug auf die Schulwegsicherheit sehen fast die Hälfte dringenden Handlungsbedarf. Ähnlich ist die Einschätzung, wenn es um die Barrierefreiheit geht. Knapp 40 Prozent bewerten die aktuelle Situation als nur "ausreichend" oder "mangelhaft"; 64 Prozent würden abgesenkte Bordsteine, 41 Prozent Zebrastreifen als Maßnahmen zur Verbesserung begrüßen. Bezüglich eines Ringverkehrs mit einer Einbahnstraßenregelung auf der "Lenggrieser Scheibn" gibt es dagegen keine eindeutige Tendenz.

Umfragen seien ein gutes Instrument, um mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen, sagte Raphelt. "Wir wollen das Ohr bei den Leuten haben." Bei der Erstellung und Auswertung des Fragebogens und an den Infoständen sei "der halbe Ortsverein" aktiv gewesen. Dass man das Projekt komplett alleine gestemmt habe, "darauf bin ich sehr stolz". Die SPD habe gezeigt, "wie Bürgerbeteiligung erfolgreich verwirklicht werden kann". Die Ergebnisse der Umfrage werde man nun dem Gemeinderat vortragen und auf eine Umsetzung entsprechender Maßnahmen hinwirken, kündigte Raphelt an.

Wenn es nach den Lenggrieser Genossen geht, soll es nicht bei dieser einen Umfrage bleiben. Das positive Feedback der Teilnehmer habe den Ortsverein bestärkt, noch in diesem Jahr eine weitere Befragung auf den Weg zu bringe, sagte Raphelt. Mögliche Themen seien bezahlbarer Miet-Wohnraum sowie die Situation für Ältere, Familien und junge Menschen im Dorf.

Ergebnisse der Umfrage unter www.spd-lenggries.de

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