Leben in Lenggries:Bauantrag für Pflegeheim genehmigt

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Gemeinderat bringt 20-Millionen-Projekt auf den Weg.

Von Petra Schneider, Lenggries

Der Gemeinderat Lenggries hat den nächsten Schritt zum Neubau des Pflegeheims an der Karwendelstraße gemacht: Mit einer Gegenstimme von Martin Willibald (FWG) wurde am Montag der Bauantrag gebilligt. Bereits zuvor war der Mietvertrag mit der Caritas, die das Pflegeheim betreiben wird, unter Dach und Fach gebracht worden. Wenn alles nach Plan läuft und noch heuer mit dem Neubau begonnen wird, könnte das neue Pflegeheim im Frühjahr 2025 den Betrieb aufnehmen.

Geplant sind drei zusammenhängende Baukörper: Ost- und Westflügel mit den Bewohnerzimmern, Mittelbau für Gemeinschafts- und Speiseräume. Auf drei Geschossen sind je zwei Pflegegruppen mit insgesamt 90 Plätzen geplant, auch eine Kurzzeitpflege soll angeboten werden. Aus Kostengründen wurde im Mai 2021 beschlossen, auf eine Produktionsküche zu verzichten und Bewohner und Personal mit Mahlzeiten zu beliefern, die nur noch fertig zubereitet werden müssen.

Nach derzeitigem Stand muss die Gemeinde 20 Millionen Euro investieren. Der Landkreis beteiligt sich beim Neubau des früheren "Kreispflegeheims" in Lenggries mit einem pauschalen Zuschuss und gewährt ein zinsloses Darlehen. Die Baukosten werden durch die Mietzahlungen der Caritas refinanziert, die diese wiederum auf die Bewohner umlegt.

Der Haupteingang des Neubaus ist im Osten geplant, das Gebäude soll über eine Promenade mit dem Haus der Senioren verbunden werden. Der Besucherverkehr erfolgt über die Karwendelstraße, die Belieferung über die Demmeljochstraße. Beheizt werden soll das Gebäude über das Fernwärmenetz beim Schulkomplex, auch eine Photovoltaikanlage auf den Dachflächen ist geplant. Ebenso 44 Stellplätze, davon zwei für Behinderte - was Birgitta Opitz (CSU) für zu wenig hält. Bürgermeister Stefan Klaffenbacher (FWG) erklärte, dass es keine Vorgaben über die Zahl von Behindertenparkplätzen gebe. Man werde aber "nochmal drüber schauen", versprach er. Das alte Pflegeheim, an das der Neubau anschließt, wird nach dem Umzug abgerissen. Der Gemeinderat hatte sich im September gegen dessen Sanierung und Umbau zu Mitarbeiterwohnungen entschieden, weil dies von den räumlichen Gegebenheiten her nicht sinnvoll und zu teuer sei. Personalwohnungen für Pflegekräfte will man aber auf jeden Fall schaffen; derzeit liefen Gespräche über ein Bestandsobjekt auf einem anderen Grundstück, sagte Bauamtsleiter Ronny Bousseljot.

Einige Abweichungen von der Ortsgestaltungssatzung sind in den Planungen des Pflegeheimneubaus enthalten: Die zu flache Dachneigung des Verbindungsbaus, Fenster ohne Sprossen sowie die Höhe der Baukörper mit mehr als zwei Vollgeschossen. "Wegen des Nutzungszwecks scheinen diese Abweichungen aber sinnvoll und vertretbar", sagte Bousseljot. Geändert werden muss allerdings die Form der Lüftungsöffnung im Dachgiebel, die als Bullauge geplant ist und nach Ansicht von Bauverwaltung und Gemeinderat eine rechteckige Form erhalten soll. Andreas Wohlmuth (FWG) regte an, die Fassade etwas "aufgelockerter" zu gestalten. Die Details würden im Rahmen der Ausführungsplanung diskutiert, betonte Bürgermeister Klaffenbacher.

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