Landesentwicklungsprogramm:Lenggries erreicht Ziel

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Lenggries verfügt über alle Schularten. Im Schloss Hohenburg sind ein Gymnasium und eine Realschule des Erzbistums untergebracht. (Foto: Manfred Neubauer)

Die Brauneckgemeinde freut sich, dass es nun Mittelzentrum ist

Von Petra Schneider, Lenggries

Im September vorigen Jahres hat die Gemeinde den Antrag gestellt, in der Fortschreibung des Landesentwicklungsprogramms (LEP) nicht mehr als Grund- , sondern als Mittelzentrum ausgewiesen zu werden. Im November hat der Landtag dem aktualisierten LEP zugestimmt, dem Lenggrieser Antrag wurde stattgegeben. Dies sei sehr zu begrüßen, sagte Bauamtsleiter Anton Bammer am Montag bei der Sitzung des Gemeinderats.

Dass Bad Tölz, ebenfalls Mittelzentrum, durch diese Festlegung Nachteile befürchtet, sei nicht nachvollziehbar. Im Bauausschuss hatte der Tölzer Bauamtsleiter Christian Fürstberger Anfang Dezember erklärt, durch den neuen Status könne ein "Abfluss von Wirtschaftskraft in die Gemeinde Lenggries" nicht ausgeschlossen werden. Diese Sorge sei unbegründet, betonte Bammer.

Denn erklärtes Ziel der Brauneckeckgemeinde sei die Stärkung und Unterstützung des vorhandenen Einzelhandels. Die Ansiedlung neuer Märkte wolle die Gemeinde, auch im Sinne des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK), verhindern. In Lenggries seien diverse Einrichtungen vorhanden, die ein Mittelzentrum vorweisen müsse, sagte Bürgermeister Werner Weindl (CSU): Gymnasium, Real- und Mittelschule, stationäre Pflegeeinrichtungen und Behörden. "Wir wollen nicht, dass sich das schleichend ändert", sagte Weindl.

Wäre Lenggries nicht der Status als Mittelzentrum zuerkannt worden, hätte das auch Auswirkungen auf die "Förderkulisse" für diese Einrichtungen gehabt. Die Gemeinde habe den Antrag nicht gestellt, "weil wir größer werden wollen", stellte Gemeinderat Stephan Bammer (FWG) klar. Vielmehr habe der Freistaat die Aufteilung neu geordnet. Dabei seien die bisher kleinsten Einheiten, die Grundzentren, gestrichen und im Gegenzug mehr Metropolregionen ausgewiesen worden.

"Wir wollen das mindeste, was nun möglich ist, bleiben", sagte Bammer. Die "Tölzer Befindlichkeiten" könne er nicht nachvollziehen.

Lenggries hat etwas mehr als 10 000 Einwohner, Bad Tölz etwa 18 500. Dem Statistischen Landesamt zufolge konnte die Gemeinde Lenggries 2015 mehr als 200 000 Gästeübernachtungen verzeichnen. Sie ist damit nach Bad Tölz, aber vor Kochel am See die zweitwichtigste Tourismus-Gemeinde im Landkreis. Das Ziel der Gemeinde sei mit der Ausweisung zum Mittelzentrum erreicht, sagte Weindl. Weitere Stellungnahmen hielt das Gemeinderat nicht für nötig.

© SZ vom 21.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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