Von Benediktbeuern bis Wolfratshausen:Acht Tage Kultur

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"Jazz mit Peter Zoelch & Friends" gibt es an diesem Donnerstag im Tölzer Kurhaus. (Foto: Manfred Neubauer)

Konzert oder Varieté? Lesung oder Ausstellung? Empfehlungen für die kommende Woche.

Jazz mit Zoelch

Stücke von Dave Brubeck, Miles Davis, Jimmy van Heusen und Leonard Bernstein stehen am Donnerstag, 7. April, bei "Jazz mit Peter Zoelch & Friends" im Tölzer Kurhaus auf dem Programm. Zu Gast sind diesmal Andrea Hermenau (Klavier, Gesang), Thomas Stabenow (Kontrabass) und Stefan Noelle (Schlagzeug). Dem Tölzer Saxofonisten Peter Zoelch ist es über Jahre hinweg gelungen, gemeinsam mit ausgezeichneten Musikern eine Fangemeinde für den klassischen Jazz in Bad Tölz aufzubauen. Andrea Hermenau hat im vergangenen Jahr den Förderpreis Musik der Stadt München erhalten.2020 wurde ihre eigene Band, das Andrea Hermenau Quintett für den BMW-World-Jazz-Award nominiert. Beginn ist um 19.30 Uhr , der Eintritt kostet 15 Euro.

Circus of Fantasy

"Emotional, spektakulär und atemberaubend": Mit diesen Attributen versieht Dominik Halamek seine neue Varieté-Show "Circus of Fantasy", die am Freitag, 8. April, in der Loisachhalle Wolfratshausen Premiere feiert (Beginn 20 Uhr). Das etwa zweistündige Programm umfasst Artistik, Tanz und Live-Musik. "Wir glauben daran, dass gerade in schwierigen Zeiten positive Momente und Gedanken wichtig sind", erklärt Halamek. "Oft sind es gerade diese Erlebnisse, die uns wieder die nötige Energie und den Mut geben, anderen zu helfen als auch Frieden und Liebe in jedem von uns leben zu lassen." Die Mitwirkenden um den Wolfratshauser Choreografen kommen aus Schweden, Österreich, Russland und Deutschland. Im Rahmen eines Refugee-Artist-Programmes sind auch drei neue Artisten aus der Ukraine mit im Team. Weitere Vorstellungen gibt es am Samstag, 9. April, Beginn ist um 15 und 20 Uhr. Tickets ab 24 Euro/ermäßigt 14 Euro sind ausschließlich unter www.circusoffantasy.de erhältlich.

"Positive Momente" verspricht Dominik Halamek mit seinem "Circus of Fantasy". (Foto: Privat/oh)

Buchmalerei und Stillleben

Bilder von Klaus Köhler, Rudi Schmid und Dieter Kommander sind von Freitag, 8. April, bis 1. Mai im Kreuzgang des Klosters Benediktbeuern zu sehen. Klaus Köhler, Initiator der Gemeinschaftsausstellung, zeigt Werke zur Vielfalt der mittelalterlichen Buchmalerei. Seit mehr als 30 Jahren beschäftigt sich der in Bichl lebende Verwaltungswirt mit bebilderten oder illuminierten Handschriften. Durch die exakte Nachgestaltung und gleichzeitige Vergrößerung der alten Schriftstücke gibt er dem Betrachter die Möglichkeit, Details zu erkennen, die sonst kaum zu bemerken wären.

"Anbetung der Könige" aus dem Visconti-Stundenbuch. (Foto: Privat/oh)

Rudi Schmid, wohnhaft in Benediktbeuern, hat seine Präsentation im Westflügel mit den Worten "Loisachtal, Isartal & die Malerei" überschrieben. Er zeigt überwiegend Ölgemälde, aus denen seine Liebe zur Natur und zum Blauen Land spricht. Der gelernte Glas- und Porzellanmaler, Jahrgang 1943, absolvierte eine Weiterbildung als Plakatmaler bei dem expressionistischen akademischen Künstler Henry Vierock und betätigte sich später als Maler und Restaurator. Zudem leitete er die Galerie am Isartor in München.

"Klosterland" hat Rudi Schmid dieses Gemälde genannt. (Foto: Privat)

Im Ostflügel des Kreuzgangs sind Stillleben aus dem Nachlass des 1999 verstorbenen Künstlers Dieter Kommander zu sehen. Der 1939 in Oberschlesien geborene Wahl-Benediktbeurer entwickelte seinen Sinn und seine Fertigkeiten für künstlerisches Arbeiten im Rahmen seines Studiums an der Kunstakademie in Kassel und als kreativer Chefdekorateur in namhaften Modehäusern in Oberbayern. Er selbst bezeichnete sich gern als "Handwerker" und malte mit Liebe zum Detail bevorzugt Motive aus dem Oberland. Am Samstag, 9. April, lädt Anton Ortlieb, Bürgermeister von Benediktbeuern, zur Vernissage ein (Beginn 16 Uhr). Der Eintritt ist frei.

Die Nichte der Partisanen

Zu den berühmtesten Partisanen im Zweiten Weltkrieg zählen die "Bielski-Brothers". Ihre Brigade wurde 1941 zu Beginn der deutschen Besatzung Ostpolens von den jüdischen Brüdern Tuvia, Zus und Asael Bielski gegründet. Der Erinnerungsort Badehaus in Waldram zeigt am Samstag, 9. April, den Spielfilm "Unbeugsam (Defiance)" mit Daniel Craig in der Hauptrolle, der vom Widerstand der Bielski-Brothers erzählt. Zudem gibt es ein Zeitzeugengespräch mit einer Nichte der Bielski-Brüder. Bella Rubin, im Lager Föhrenwald geboren, wuchs mit der heldenhaften Geschichte ihrer Onkel auf. Sie reist zu der Veranstaltung aus Israel an. Zudem wird ihre Cousine Assi Weinstein, Tochter von Asael Bielski, live zugeschaltet sein. Beide werden vom abenteuerlichen Leben ihrer Familie berichten. Beginn im Badehaus (Kolpingplatz 1, Wolfratshausen) ist um 18 Uhr. Der Eintritt kostet 9/5 Euro. Da die Plätze begrenzt sind, wird um Anmeldung gebeten unter Telefon 08171/2572502 oder info@erinnerungsort-badehaus.de

Im Erinnerungsort Badehaus in Wolfratshausen-Waldram zeigt Michael von Brentano eine "künstlerische Intervention". (Foto: Hartmut Pöstges)

Hirten und Piraten

Die Jugendkapelle Deining freut sich nach zwei Jahren Pause auf ein abwechslungsreiches Kirchenkonzert. Am Samstag, 9. April, spielt sie von 19 Uhr an in der Pfarrkirche St. Nikolaus ein bunt gemischtes Programm. "Von Pirates of the Caribbean über einsame Hirten von James Last bis zum Böhmischen Wind von Ernst Mosch ist alles dabei", heißt es in der Einladung. Der Eintritt ist frei.

Die Jugendkapelle Deining greift wieder zu ihren Instrumenten. (Foto: Veranstalter/OH)

Orffs Osterspiel

Genau 40 Jahre ist es her, dass Carl Orff in München starb. In Erinnerung an den bayerischen Autor und Komponisten trägt Klaus Wittmann am Mittwoch, 13. April, sein Osterspiel "Comoedia de Christi resurrectione" vor - in einer Form wie es der Autor selbst zu Lebzeiten gern getan hat. Die Lesung im Tölzer Marionettentheater beginnt um 19.30 Uhr, der Eintritt kostet 10 Euro. Karten gibt es bei der Tourist-Information unter Telefon 08041/78670.

Das Puppentheater, welches 120 Plätze bietet, soll noch mehr multifunktional genutzt werden. Klaus Wittmann liest dort im November aus dem Roman "Aus dem Leben meiner Mutter" von Oskar Maria Graf. (Foto: Manfred Neubauer)
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