Kommunalwahl in Bad Tölz-Wolfratshausen:20 Fragen an die Landratskandidaten

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Die Wahlprogramme sind rauf und runter besprochen. Kurz vor der Wahl ist es deshalb an der Zeit, Josef Niedermaier und seine Mitbewerber noch einmal mit ein paar unkonventionellen Fragen zu kitzeln

Protokolle: Annika Bingger, Viktoria Spinrad, Alexandra Vecchiato und Florian Zick

Inhaltlich sind die Positionen alle durchgekaut. Für den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs sind eigentlich alle Landratskandidaten - die einen sehr schnell, die anderen eher gemächlich. Bezahlbaren Wohnraum finden natürlich alle gut, nur die Konzepte unterscheiden sich im Detail. Und bei der gesundheitlichen Versorgung: Da würde nie jemandem über die Lippen kommen, dass man auf einen der beiden Klinikstandorte im Landkreis auch gut verzichten könnte.

Kurz vor der Kommunalwahl hat sich die SZ Bad Tölz-Wolfratshausen den fünf Landratskandidaten deshalb noch einmal auf andere Weise genähert: Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler) und seine Herausforderer Filiz Cetin (SPD), Klaus Koch (Grüne), Anton Demmel (CSU) und Sebastian Englich (Linke) - sie alle mussten 20 Entweder-Oder-Fragen beantworten. Dabei ging es nicht um neue Busverbindungen - ja oder nein? Auch nicht um sozialen Wohnungsbau - dafür oder dagegen? Es sind 20 Fragen, bei denen man die Kandidaten von ihrer persönlichen Seite kennenlernen kann.

Die Antworten sind dabei nicht immer so profan, wie sie auf den ersten Blick vielleicht erscheinen. Ob sie im Supermarkt eher zu Bio-Produkten greifen oder zu konventionell erzeugten Lebensmitteln - das ist schließlich eine durchaus politische Frage. Und dass Josef Niedermaier sich mal gerne mit seinem Widersacher Anton Demmel auf einer Skihütte zur Aussprache treffen würde, das hätte man auf anderem Weg vermutlich nie erfahren. Schließlich sind die beiden seit einem heftigen Trinkwasser-Disput vor ein paar Jahren nicht mehr gut aufeinander zu sprechen. Demmel verließ damals im Streit sogar die Freien Wähler und tritt nun auf dem CSU-Ticket gegen seinen einstigen Kompagnon an.

Auch dass der Linken-Politiker Englich indirekt zu einer Kapitalanhäufung rät - eher überraschend. Dass man im Hause Koch offenbar gerne die Handwerkskunst von Englich (Pizza) und Niedermaier (Semmeln) genießt - ziemlich interessant. Und dass man die in aller Regel businessmäßig immer top gestylte SPD-Kandidatin Filiz Cetin zu Hause gerne auch mal im Jogginganzug antrifft - sehr erleichternd. Aber nun Bühne frei für die fünf Bewerber um den Landratsposten.

© SZ vom 13.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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