Freizeit und Übernachtungen in Kochel am See:Hotel Einsiedl wird abgerissen

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Das Hotel Einsiedl am Walchensee steht schon lange leer. Nun soll es durch einen Neubau ersetzt werden. (Foto: Manfred Neubauer)

Als Neubau sind 128 Zimmer und Suiten geplant, auch Tiny Houses sollen entstehen.

Von Petra Schneider, Kochel am See

Das Hotel Einsiedl am Walchensee wird nun doch abgerissen und komplett neu gebaut. Im vorigen Jahr hatte der Kochler Bauausschuss Planungen für eine Sanierung und Erweiterung des Hotels einstimmig gebilligt und die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen. Allerdings sei nicht bekannt gewesen, dass der geplante Erweiterungsbau in einem FFH-Gebiet liege, sagte Bauamtsleiter Dirk Grusdas nun im Gemeinderat. Um den vorgeschriebenen Abstand zum FFH-Gebiet zu gewährleisten, wird der Neubau nach Westen verschoben und das bisherige Hotelgebäude abgerissen. Jahrelang stand das Hotel Einsiedl leer, weil sich für das Haus in Familienbesitz kein Nachfolger fand. Anfang 2023 kaufte der Dachauer Investor Herbert R. Ullmann das Gebäude. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurden erste Planskizzen für den Neubau vorgestellt, der als Grundlage für den Flächennutzungsplan dient, der nach einstimmigem Votum nun erstellt wird.

Demnach sollen in dem Neubau 128 Zimmer und vier Suiten entstehen. Auch acht Tiny Houses, die ähnlich wie Chalets von den Gästen gebucht werden können, will der Investor bauen. Ein öffentlicher Biergarten, Toiletten und Duschen sind geplant, 121 Stellplätze. Außerdem sind eine Betriebsleiterwohnung und zehn Wohnungen für Mitarbeitende angedacht. Das neue Hotel soll optisch in drei Segmente geteilt werden, "um dem Einruck eines Riegels entgegenzuwirken", sagte Grusdas.

Bettina Sindlhauser (Freie Bürger Ried) war mit der skizzierten Gestaltung nicht einverstanden. Das Gebäude passe nicht in die Gegend. "Irre hoch, wuchtig und mit Glasbalkonen". Auf die Gestaltung könne man im Bebauungsplan durchaus noch Einfluss nehmen, erklärte der Bauamtsleiter. Man befinde sich derzeit erst auf dem Weg "Baurecht zu entwickeln". Die Größe des Gebäudes und die Zahl der Zimmer dürften allerdings gesetzt sein, sagte Bürgermeister Jens Müller(UWK). Denn ein Hotel rechne sich erst ab einer bestimmten Größe. Allerdings sei der Neubau "in der Bucht versteckt" und deshalb kein "Störfaktor".

Bei der Gemeinderatssitzung vor vier Wochen, die in Walchensee stattgefunden hatte, seien die Planskizzen ebenfalls vorgestellt worden. "Und es gab keinen Aufschrei", sagte Müller. Frank Sommerschuh (FW) merkte an, dass die Wasserversorgung der Walchenseer Bürger von einem einzigen, 27 Meter tiefen Brunnen erfolge. "Ich weiß nicht, wo das zusätzliche Wasser für das Hotel herkommen soll".

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