Bio-Landwirtschaft:Öko-Genossenschaft kauft Karpfsee

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Der Karpfsee ist ein idyllischer Ort. Das Klostergut Schlehdorf hat ihn von den Missionsdominikanerinnen erworben. (Foto: Manfred Neubauer)

Das "Klostergut Schlehdorf" erwirbt insgesamt 55 Hektar von den Missions-Dominikanerinnen.

Von Alexandra Vecchiato, Schlehdorf

Einen See ihr Eigen nennen können nicht viele. Die Öko-Genossenschaft "Klostergut Schlehdorf" nun schon. Denn sie hat den Karpfsee gekauft. Das idyllisch gelegene, zehn Hektar große Gewässer haben die Genossen für 100 000 Euro von den Missions-Dominikanerinnen in Schlehdorf erworben, denen auch die Hofstelle und das restliche Grünland gehörten. Ihnen geht es vor allem um Naturschutz. Er könne sich vorstellen, den See "sanft zu befischen", sagt Manfred Gassner, einer der drei Vorsitzenden der Genossenschaft.

Landwirtschaft mit Anspruch

Seit 2012 bewirtschaftet das Klostergut die ehemaligen landwirtschaftlichen Flächen der Ordensschwestern. Neben der beim Kloster gelegenen Hofstelle zählen dazu 45 Hektar Grünland rund um den Karpfsee. Mit ihm sind es insgesamt 55 Hektar. Ziel der Genossenschaft ist es, die landwirtschaftlichen Flächen naturschutzverträglich zu bewirtschaften. Rund um den Karpfsee liegen Wiesen, Weiden, Ackerflächen, Biotope und mehrere kleine Stallgebäude. Neben nachhaltiger Landwirtschaft bietet das Klostergut auch Mitmach- und Bildungsangebote, die noch weiter ausgebaut werden sollen. "Wir möchten vor allem Kinder und Jugendliche an das Thema Natur heranführen", sagt Gassner. So gebe es etwa eine Kooperation mit der Grundschule in Großweil. Das Klostergut selbst hat einen Waldkindergarten gegründet.

Stolz auf das Geleistete: Klostergut-Vorsitzender Manfred Gassner. (Foto: Manfred Neubauer)

2,75 Millionen Euro hat der Kauf des Grünlands gekostet. Oben drauf kamen die 100 000 Euro für den Karpfsee. 1,5 Millionen Euro finanziert die Genossenschaft über Kredite, weitere 1,1 Millionen Euro wurden über mehr als 70 Einzeldarlehen (bis zu 25 000 Euro) abgedeckt. 3,25 Millionen Euro beträgt der Gesamt-Kaufpreis inklusive Hofstelle. Ein Großteil davon konnte den Missions-Dominikanerinnen bereits überwiesen werden. "Es fehlen noch 250 000 und der See. Da mache ich mir keine Sorgen mehr", sagt Gassner. Bis Ende 2023 sollen die restlichen Schulden beglichen sein. "Wir können stolz darauf sein, was wir geschaffen haben."

68 neue Mitglieder hat die Genossenschaft dazugewonnen. Insgesamt knapp 250 Personen engagieren sich nun beim Klostergut. "Das sind coole, engagierte Menschen, die sich sehr für den Naturschutz interessieren", sagt Gassner.

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