Kinderheim startet Crowdfunding:Wenn viele wenig spenden

Kinderheim startet Crowdfunding: Hoffen auf Spender für den neuen Bus: Elke Burghardt vom Inselhaus, Uwe Massong (l.) und Xaver Much von der Raiffeisenbank.

Hoffen auf Spender für den neuen Bus: Elke Burghardt vom Inselhaus, Uwe Massong (l.) und Xaver Much von der Raiffeisenbank.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Das Inselhaus braucht dringend einen neuen Kleinbus - und dafür 7500 Euro. Das Kinderheim setzt auf die Crowdfunding-Plattform der Raiffeisenbank.

Von Elena Winterhalter

Das Kinderheim Inselhaus in Eurasburg braucht dringend einen neuen Kleinbus. Das alte Fahrzeug ist nach einem Motorschaden nicht mehr zu gebrauchen. 7500 Euro der insgesamt 34 000 Euro sollen über Spenden finanziert werden. Um das zu verwirklichen, hat sich die Inselhaus Kinder- und Jugendhilfe an die regionale Crowdfunding-Plattform der Raiffeisenbank Isar-Loisachtal gewendet. Unter dem Motto "Viele schaffen mehr" kann dort bis 29. September für den Bus gespendet werden.

"Die kurze Laufzeit des Projekts ist sportlich", sagte Raiffeisenbank-Vorstand Uwe Massong bei der Vorstellung des Projekts in der Littig-Villa in Wolfratshausen. Dennoch sei er optimistisch, dass man die 7 500 Euro bis Ende September zusammen habe. Eine Spende von 12 500 Euro kommt von dem sozial orientierten Buchversand Buch7, 9 000 Euro Nachlass gewährt der Händler und 5000 Euro finanziert die Kinder- und Jugendhilfe selbst. Elke Burghardt, Assistentin der Geschäftsführung vom Inselhaus sagt, man habe sich ganz bewusst für diese kurze Laufzeit entschieden. "Unsere 18 Kinder und Jugendlichen sind auf den Bus angewiesen." Die Einrichtung, in der junge Leute im Alter zwischen sechs und 20 Jahren leben, liegt zwischen Eurasburg und Beuerberg. Ein öffentlicher Bus fährt nur selten. Egal ob für Ausflüge, Arzttermine oder den jährlichen gemeinsamen Urlaub ans Meer - "ein fahrbarer Untersatz ist unverzichtbar für uns".

Der Kleinbus für das Inselhaus ist bereits das siebte regionale Projekt, das über die Spendenplattform der Raiffeisenbank umgesetzt werden soll. Bisher, so Massong, seien alle erfolgreich gewesen. Xaver Much von der Raiffeisenbank erklärt die Phasen eines solchen Crowdfunding-Projekts: "Es beginnt damit, dass der Initiator sein Anliegen möglichst anschaulich vorstellt. Mit der sogenannten Fanphase beginnt die Laufzeit, die normalerweise drei Monate beträgt. In dieser Zeit müssen sich, je nach Zielbetrag, eine bestimmte Zahl an Fans für das Projekt interessieren. Danach beginnt die Finanzierungsphase."

Die Fan-Hürde war schon mal kein Problem für das Inselhaus. Die 75 Interessierten waren innerhalb von zwei Tagen beisammen. Seit Mittwoch kann gespendet werden. Eine Registrierung ist dazu nicht nötig. Mit dem Versprechen pro Spende über fünf Euro, weitere fünf Euro zuzuschießen, schafft die Raiffeisenbank einen zusätzlichen Anreiz. Bis Donnerstagnachmittag waren 305 Euro beisammen.

Den Gedanken, dass die Finanzierung scheitern könnte, lässt Elke Burghardt gar nicht erst zu. "Wir schaffen das", sagt sie überzeugt. Den Spendern sicherte Massong zu, dass die Bank das Geld treuhänderisch verwaltet, bis das Projekt umgesetzt wurde. Sollte die Aktion scheitern, bekommen sie ihr Geld zurück.

Die Kinder und Jugendlichen haben schon mal fleißig Dankeschön-Geschenke gebastelt. Wer 30 oder 50 Euro spendet und auf den Dankeschön-Button klickt, bekommt selbstgemachte Marmelade oder einen gebastelten Schlüsselanhänger. "Wenn wir es schaffen", sagt Burghardt, "fahre ich die Geschenke persönlich bei den Spendern vorbei."

Infos unter www.rileg.de/kleinbus-inselhaus

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