Gleiche Chancen für alle:Kloster ohne Hindernisse

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Gemeinsam gegen Barrierefreiheit: Der Aktionstag Inklusion in Benediktbeuern. (Foto: Manfred Neubauer)

Am Campus Benediktbeuern wird die Barrierefreiheit thematisiert.

Von Enno Lug, Benediktbeuern

"Unser Zustand hier ist nicht inklusiv - und das muss sich ändern." Dies ist die Meinung von Anette Eberle. Sie ist Behindertenbeauftragte an der Katholischen Stiftungshochschule am Campus Benediktbeuern, an dem kürzlich ein "Aktionstag Inklusion" stattgefunden hat. Ziel war es, Kooperationspartner zusammenzuführen, zu diskutieren, welche Bedürfnisse die Studierenden und die Lehrenden haben und zu verstehen, was Inklusion bedeuten könne, so Eberle zu Beginn der Veranstaltung. "Heute geht es auch darum, konkret zu formulieren: Wie geht es weiter?"

Damian Garcia ist Inklusionsbeauftragter des Allgemeinen Studierendenausschusses. Auch er beschreibt die aktuelle Lage am Campus als "ausbaufähig" und möchte zur Verbesserung beitragen. "Barrierefreiheit herstellen geht nicht - aber Barrierearmut", so Garcia. Dabei gehe es um "viele kleine Stellschrauben". Als Beispiele nennt Garcia kleine Erhöhungen auf dem Campus, die Rollstuhlfahrer beeinträchtigten.

Auch Stefan Sandor, ein Lehrbeauftragter am Campus Benediktbeuern, sieht Verbesserungspotenzial. Inklusion sei oftmals eine Frage der guten Technik. "Gut gemachte Barrierefreiheit sieht man eigentlich nicht - aber sie schafft Freiheit für alle", so Sandor. Der Denkmalschutz sei hierbei kein Gegenargument - Im Gesetz seien die Bedürfnisse eingeschränkter Menschen berücksichtigt. Auch für Finanzmittel gebe es verschiedene Quellen. "Inklusion funktioniert da, wo alle Beteiligten es zu ihrer Sache machen", betont er.

Vor Ort war auch Markus Ertl, Inklusionsbotschafter der Region. Er richtete am Inklusionstag einen Workshop zum Thema "Barrierefreie Dokumente" aus. "Für Blinde ist der PC ein ganz wichtiges Handwerkzeug", sagt er. Es bringe für Barrierefreiheit auch nichts, bloß oben anzuschieben, man müsse auch von unten etwas tun, so Ertl. Auch zahlreiche Studierende waren vor Ort. Eine Studentin sagte: "Der Tag hat mir Lust gemacht, im Bereich Inklusion zu arbeiten - hier gibt es noch viel zu tun."

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