Zukunftsstiftung Ehrenamt Bayern:Auszeichnung für "Café Miteinand"

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Sabine Richter bespricht mit Sonja den Bestellablauf im Café Miteinand. Nun wird das soziale Projekt in Tölz von der Zukunftsstiftung Ehrenamt gefördert. (Foto: Manfred Neubauer)

Das Inklusionsprojekt in Bad Tölz für Menschen mit geistiger Behinderung erhält finanzielle Unterstützung.

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Das "Café Miteinand" in Bad Tölz hat schon so manche Preise abgeräumt. Das Inklusionsprojekt der gemeinnützigen GmbH "Sichtbar im Oberland" wurde unter anderem mit dem bayerischen Diakoniepreis und dem Bürgerpreis der Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen ausgezeichnet. Nun kommt eine weitere Ehrung hinzu: Die Zukunftsstiftung Ehrenamt Bayern unterstützt das Café Miteinand, in dem Menschen mit geistiger Behinderung die Kaffeemaschine, Tabletts füllen, den Gästen servieren und auch sonst ganz normal mitarbeiten, als eines von elf Projekten im Freistaat. Wie viel vom Preisgeld von insgesamt 175 000 Euro für das Café Miteinand abfällt, möchte Geschäftsführerin Tanja Rudolph nicht verraten. Nur so viel: "Nachdem wir bei allem, was wir tun, nicht kostendeckend arbeiten können, sind wir glücklich, solche Zuschüsse zu bekommen."

Die Zukunftsstiftung Ehrenamt Bayern will die Einsatzbereitschaft, Innovationskraft und Kreativität von ehrenamtlichen Kräften in der Gesellschaft sichtbar machen. "Das Ehrenamt ist eine der wichtigsten Ressourcen des sozialen Bayern", sagt Ulrike Scharf, bayerische Sozialministerin und Vorstandsvorsitzende der Zukunftsstiftung. "Ich bin begeistert, mit welcher Leidenschaft und welchem Ideenreichtum sich die Menschen in unserem Land engagieren." Im Café Miteinand sind Rudolph zufolge 15 freiwillige Kräfte tätig. Vor den Sommerferien arbeiteten dort acht Menschen mit Handicap, nach den Ferien sind es fünf. Nach den Corona-Lockdowns sei das Café im evangelischen Gemeindehaus an der Schützenstraße "super angelaufen", erzählt die Geschäftsführerin. Auch wenn der Betrieb ein wenig ruhiger sei als vor der Pandemie. Die Kosten für ein solches Inklusionsprojekt seien allerdings beträchtlich, "es sind viele Sachen, die hier dazukommen". 70 Prozent der Ausgaben würden gefördert, die restlichen 30 Prozent seinen Eigenanteil. Ziel sei es, Menschen mit geistiger Behinderung aus den Werkstätten heraus auf den ersten Arbeitsmarkt zu bringen.

Neben dem Café Miteinand in Bad Tölz wurden unter anderem Projekte der liberalen jüdischen Gemeinde Beth Shalom in München, die Diakonie Hasenbergl, der Münchner Verein "Aids Hilfe", die Nachbarschaftshilfe Taufkirchen oder auch "Youmocarzy" aus Nürnberg von der Zukunftsstiftung bedacht.

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