Früher Wintereinbruch:Kurzer Traum in Weiß

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Auch die Loipe zwischen Benediktbeuern und Bichl hat in der vergangenen Woche Wintersportfreunde angelockt. (Foto: Manfred Neubauer)

Die Langlauf-Saison in Icking hat heuer außergewöhnlich früh begonnen - und ist fürs Erste dann auch wieder vorbei.

Von Oskar Kufner, Bad Tölz-Wolfratshausen

Der frühe Wintereinbruch am ersten Dezember-Wochenende hat Langlauf-Freunden eine außergewöhnliche Woche beschert. "Dass wir so etwas im Dezember schon mal hatten, ist äußerst selten", sagt Gerhard Schmitt, "Sportwart nordisch" beim Wintersport Verein Icking (WSV Icking). Die milde Westströmung in den vergangenen Tagen habe diesem Traum allerdings ein jähes Ende bereitet. "Bei uns ist alles grün, die Loipe ist weg", sagt Schmitt. Bei einer kalten Witterung hätte der Schnee gut für drei Wochen reichen können. "Dann wäre das ein Langlauf-Paradies hier heroben."

Schmitt hatte noch während der Schneefälle mit zwei Helfern begonnen, die Ickinger Loipen zu präparieren. Zwei Tage später war das Netz komplett. Es besteht aus einer Skating-Loipe am Sportplatz sowie der Loipe, die von Walchstadt nach Dorfen und zum Bergkramerhof führt. Die 18 Kilometer lange Strecke sei dann auch ausgiebig genutzt worden. "In den ersten Tagen war der Schnee ausgezeichnet." Mit den steigenden Temperaturen habe die Qualität dann aber schnell abgenommen. "Das Langlaufen wurde allmählich mehr wie ein Spazierengehen in der Loipe", sagt er.

Auch in höheren Lagen sind einige Loipen gespurt. Einen aktuellen Überblick gibt es etwa auf der Internetseite www.toelzer-land.de/schneeundloipen. Geöffnet sind demnach die 32 Kilometer lange Jachental-Loipe, aber auch einfachere Strecken, etwa in Bad Heilbrunn oder Ellbach. Die Qualität dürfte jedoch überall stark nachgelassen haben, sagt Schmitt. Durch die Tallage bleibe in der Jachenau der Schnee zwar deutlich länger liegen als in Icking. "Aber auch dort dürfte alles mittlerweile sehr sumpfig sein." Das Schlimmste für eine Loipe sei warmer Regen. "Dann saugt sich der Schnee voll wie ein Schwamm." Erst über tausend Meter könne man mit besseren Bedingungen rechnen.

Schmitt wartet jetzt einfach auf den nächsten Schnee. "Und dann fangen wir wieder von vorn an. Wir sehen das sportlich."

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