Wintersaison 2023/2024:Hanni schlittert wieder auf Natureis

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Wieder mit einer richtigen Eisfläche, dafür etwas kleiner soll Hannis Eismärchen in die WIntersaision 2023/2024 starten. (Foto: Manfred Neubauer)

Penzberger Stadtrat möchte das Eismärchen auf dem Stadtplatz durchführen - klammen Finanzen und Lärmthematik zum Trotz.

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Es soll wieder "Hannis Eismärchen" geben. Der Penzberger Stadtrat ist mehrheitlich fest entschlossen, das Winter-Spektakel in der Saison 2023/2024 auf dem Stadtplatz durchzuführen - desolater Haushaltslage, Lärmproblematik und Klimaschutz zum Trotz. Um ein wenig Kosten zu sparen, soll die Eisfläche - dieses mal wieder mit Natureis - statt 600 Quadratmeter nur 450 Quadratmeter groß sein. Stattfinden soll das Event von 9. Dezember 2023 bis 7. Januar 2024. Die Kosten schätzt die Verwaltung auf knapp 147 000 Euro.

SPD, CSU, BfP und FLP waren sich einig, dass die Menschen aus Penzberg und Umgebung nach Corona-Pandemie, Inflation und Ukraine-Krieg in der kommenden Adventszeit eine Freude verdient hätten. Man wolle an das "Erfolgsmärchen" wieder anknüpfen, sagte Elke Zehetner (SPD), vor allem nach dem "Vollflop" mit dem "Plastikeismärchen". Was die Lärmproblematik betreffe, bat sie das Gremium darum, "mutig zu sein". Sollten die Anwohner, die sich in der Vergangenheit beschwerten und einen Anwalt einschalteten, vor Gericht ziehen, "dann kassieren wir halt so eine Entscheidung. Das muss man als Stadt aushalten."

Stadtkämmerin sieht keinen Spielraum

Von den Fraktionen kamen Einsparvorschläge, etwa 10 000 Euro für Werbung nicht auszugeben oder den städtischen Bauhof mehr einzubinden. Das Problem dabei: Es gibt eine Haushaltssperre, Penzberg hat kein Geld mehr. Noch in diesem Jahr muss ein Nachtragshaushalt verabschiedet werden. Stadtkämmerin Marika Edith-Markert ließ dem Gremium ausrichten, dass auch in diesem kein Geld für das Eismärchen zur Verfügung stehen werde. Doch diese klare Botschaft ließ den Stadtrat ebenso kalt, wie der Hinweis von Bürgermeister Stefan Korpan (CSU), dass Lärmwerte eingehalten werden müssen, sonst könnte eine einstweilige Verfügung dem Eismärchen ganz schnell ein Ende bereiten. "Auf alle Fälle müssen wir im Vorfeld noch Gespräche mit den Anwohnern führen", sagte Korpan. Und Abteilungsleiter Thomas Kapfer-Arrington erklärte, dass sein Budget aufgrund der Haushaltssperre nicht ausreiche, um Eisbahn oder anderes zu bezahlen.

Auch der Hinweis der zuständigen Rathaus-Mitarbeiter, dass die Organisation des Winter-Spektakels einen hohen Arbeitsaufwand bedeute und noch Überstunden aus der letzten Saison abgebaut werden müssten, focht den Stadtrat nicht an. Das Gremium regte indes an, mehr Sponsoren zu gewinnen. Die Einzelhändler-Vereinigung Pro Innenstadt etwa hat in einem Schreiben angekündigt, Tickets im Wert von etwa 4000 Euro abzunehmen und noch etwas draufzulegen - allerdings verbunden mit der Forderung, dass das Eismärchen in der Innenstadt verbleibt. Alternativ war wegen der Lärmthematik geprüft worden, die Eisfläche auf das Freizeitgelände Berghalde zu verlegen. Externe Betreiber sollten das Event künftig organisieren. Doch dieser Plan ging nicht auf.

Die Grünen sprachen sich gegen eine Wiederauflage des Eismärchens aus. Vor allem die hohen Energiekosten seien nicht vermittelbar, sagte Kerstin Engel. Wegen Klima- und Energiekrise lehnte ebenfalls Penzberg Miteinander die Veranstaltung ab.

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