Erste Pläne für die Schulturnhalle in Hohenschäftlarn:Klassenzimmer mit Ausblick

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Die Turnhalle könnte nach diesem Plan abgesenkt werden. (Foto: Peck-Daam Architekten GmbH/OH)

Architekt Bernhard Peck stellt die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zur Grundschule vor. Vor allem von einem Konzept ist der Gemeinderat angetan.

Von Marie Heßlinger, Schäftlarn

Es komme nicht oft vor, dass Bauherren und Architekten auf Anhieb denselben Entwurf zu ihrem Favoriten erklären, sagte Architekt Bernhard Peck nach seiner Präsentation vor dem Schäftlarner Gemeinderat. Das Gremium in Schäftlarn aber zeigte sich angetan von Pecks Lieblingsversion der neuen Turnhalle der Grundschule Schäftlarn. Diese gibt nicht nur den Blick auf das Alpenpanorama frei, sondern ermöglicht auch, dass die Schülerinnen und Schüler während der Zeit der Bauarbeiten nicht auf ihren Sportunterricht verzichten müssen.

Die Turnhalle der Grundschule Schäftlarn muss ersetzt werden, eine Sanierung ist ausgeschlossen. Hinzu kommt: Die Grundschule steht bereits jetzt vor erheblichen Platzproblemen, besonders was die Nachmittagsbetreuung der Schülerinnen und Schüler betrifft. Der Bedarf dürfte in den kommenden Jahren weiter steigen. Von 2026 an müssen alle Schulen in Bayern die Möglichkeit zu einem "offenen Ganztag" anbieten. Die Gemeinde Schäftlarn hat deshalb eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Peck, vom Architekturbüro Peck Daam stellte im Gemeinderat sechs erste Entwürfe vor. Beim letzten sagte er: "Mein Herzblut hängt ein bisschen dran."

Anders als in anderen Entwürfen versperrt die Sporthalle in dieser Variante nicht wie bisher den Blick auf die Alpen. Vielmehr soll sie dort stehen, wo sich bislang der Allwetterplatz der Grundschule befindet, hinter der alten Turnhalle. Anders als diese soll die neue jedoch in die Erde eingelassen werden, sodass lediglich ein schmaler oberer Teil davon aus dem Boden herausragen wird. Davor - wo sich jetzt die alte Halle befindet - soll ein neuer Sportplatz angelegt werden, ebenfalls um 35 Zentimeter abgesenkt. Vom angrenzenden Pausenhof sollen Sitzstufen zum Platz hinunterführen.

Anders als bislang soll der Kindergarten ein eigenes Gebäude bekommen statt der Räume im Gebäude der Turnhalle. Unmittelbar davor befand sich der Pausenhof. "Das habe ich gesehen, dass das schwierig ist", sagte Peck, "wenn da der ganze Verkehr an den Fenstern vorbeiläuft." Auf dem Weg zu ihrer eigenen Spielwiese mussten die Kindergartenkinder den Hof zunächst überqueren. Dort, wo ihre Spielwiese war, sollen sie nun ihr eigenes Kinderhaus bekommen. Gegenüber, auf der anderen Seite des Pausenhofes, und somit in Verlängerung zur Grundschule, soll ein einstöckiges Gebäude für den offenen Ganztag entstehen. Und dieses soll Potenzial für die Zukunft bergen.

Sollte die Schule weiterwachsen, bestünde die Möglichkeit, auf das Dach des offenen Ganztags ein weiteres Stockwerk aufzusatteln. Besonders dieser Aspekt erhielt Lob aus dem Gemeinderat. Da die neue Turnhalle auf dem Allzweckplatz entstehen soll, könnte diese zunächst fertig werden, ehe die alte abgerissen wird. Die Grundschülerinnen und -schüler müssten nicht auf ihren Sportunterricht verzichten. Und ein weiteres Detail dürfte Kinder und Lehrerinnen freuen: Das Dach der Sporthalle soll begehbar sein, mit Blick auf die Alpen und einem überdachten "Klassenzimmer im Freien".

Für seinen Entwurf erhielt Peck viel Lob, auch von der Schulleitung. In den nächsten Schritten wird der genaue Raumbedarf geklärt. Erst dann berät die Gemeinde über einen Bebauungsplan. Wie viel der Neubau kosten wird, kann noch nicht gesagt werden. "Das wird wieder ein Millionenprojekt", stellte Schäftlarns Bürgermeister Christian Fürst (CSU) jedoch in Aussicht. "Wir werden mit Sicherheit Schulden machen müssen."

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