Grundschule Icking:Zweistufenplan für Zweifachturnhalle

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An der Grundschule Icking möchte die Gemeinde einen Ersatz für die 50 Jahre alte, marode Turnhalle errichten. (Foto: Hartmut Pöstges)

Ein Baubeginn für die neue Sportstätte wäre im Jahr 2025 möglich, wenn sich die Gemeinde mit dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen einig wird.

Von Susanne Hauck, Icking

Nach einer Sendepause von rund eineinviertel Jahren hat sich der Gemeinderat Icking am Montag wieder mit einer neuen Zweifachturnhalle an der Grundschule beschäftigt. Das Thema kommt seit gut zehn Jahren nicht recht voran. Die Gemeinde würde gern einen Ersatz für ihre 50 Jahre alte, marode Grundschulturnhalle bauen, aber stets hatten sich Hindernisse aufgetürmt: erst der Kostenschock mit mehr als acht Millionen Euro für eine neue Zweifachhalle, dann die Hiobsbotschaft, dass der Freistaat bei einer so kleinen Schule sowieso nur eine Einfachturnhalle bezuschussen würde. 2022 gab es dann einen Hoffnungsschimmer am Horizont: Gemeinde und Landkreis überlegten, sich bei dem Projekt zusammenzutun. Denn auch das benachbarte Rilke-Gymnasium hat Bedarf. Grund sind dort die wegen der Wiedereinführung der neunten Jahrgangsstufe stark ansteigenden Schülerzahlen.

Dass der Bedarf des Gymnasiums wirklich vorhanden ist, bekräftigte René Beysel in der Sitzung. Der langjährige Hauptamtsleiter im Tölzer Landratsamt ist seit 1. August neuer Mitarbeiter im technischen Bauamt in Icking und soll Nägel mit Köpfen machen. Das Ergebnis der Schulbedarfsplanung ist jetzt offiziell: Es wird in den nächsten Jahren 29 oder 30 Klassen statt 26 geben. "Ein Gymnasium in der Größe braucht drei Halleneinheiten", sagte Beysel. Mit der eigenen Halle kann die Schule den Bedarf nicht abdecken.

René Beysel stellt zweistufigen Entscheidungsprozess vor

Die neue Grundschulturnhalle käme da wie gerufen, für deren Mitbenutzung der Landkreis als Träger Miete zahlen und/oder sich an den Baukosten beteiligen könnte. Beysel stellte einen zweistufigen Entscheidungsprozess vor. Denn alles hängt davon ab, ob sich beide Seiten einig werden. Um vor allem der Gemeinde einen Rückzug zu ermöglichen, ohne dass sie auf allen Kosten sitzen bleibt, soll mit Hilfe eines Projektsteuerers zunächst ein Vertragsentwurf und erste bauliche Planungen ausgelotet werden. Beysels Zeitplan sieht vor, dass die erste Stufe bis zum Frühjahr beschlussreif ist. Erst in Stufe zwei folgen der Vertragsschluss und der Architekt. Kommt es zu keinem Vertrag, teilen sich Gemeinde und Landkreis die Kosten der Vorplanung je zur Hälfte.

Von den Planungen überrumpelt zeigte sich Matthias Ertl (Parteifreie Wählergemeinschaft). "Haben wir denn die Doppelturnhalle schon beschlossen?", wunderte er sich laut und plädierte dafür, sich die Option Einzelturnhalle offenzuhalten. Der Ausgang sei noch völlig "ergebnisoffen", beruhigte Beysel, aber die ganze Sache erfordere eben, "ein dickes Brett zu bohren". Alles sei Verhandlungssache, unterstrich Bürgermeisterin Verena Reithmann (Unabhängige Bürgerinitiative), die sich für einen Versuch der Kooperation stark macht. "Allein können wir die Zweifachturnhalle nicht bauen."

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