Die Geretsrieder Polizei musste am Donnerstagabend zweimal ausrücken, um Fußballfans zur Räson zu bringen. Beim Public Viewing des EM-Halbfinales im Eisstadion hatte ein 17-Jähriger in der Halle eine Feuerwerksrakete gezündet. Andere Besucher waren zwar nicht in Gefahr, doch der Mann musste trotzdem das Gelände verlassen und bekommt eine Anzeige nach dem Sprengstoffgesetz. Ebenso ergeht es einer 20-jährigen Geretsriederin, die im angetrunkenen Zustand innerhalb einer Personengruppe ein sogenanntes bengalisches Feuer abgebrannt hatte.
Einen Zusammenhang mit der Fußball-Europameisterschaft vermutet die Geretsrieder Polizei auch bei einem Diebstahl mit Sachbeschädigung. So wurde von der Mauer eines griechischen Lokals in der Sudetenstraße eine griechische Flagge gestohlen und drei Blumenstöcke beschädigt. Der Abend des Halbfinales war für die Geretsrieder Polizei insgesamt vergleichsweise ruhig, denn nach der Niederlage der deutschen Fußballmannschaft gegen Italien fielen Autokorsos und lautstarke Jubelfeiern aus.
"Die überwiegende Anzahl der Zuschauer ging nach dem Public Viewing sichtlich enttäuscht nach Hause", berichtet der stellvertretende Dienststellenleiter Johann Brandhuber. In Bad Tölz fuhren dafür einige Italiener durch die Stadt. Laut Polizei verletzte sich dabei ein 52-jähriger leicht, als er mit seinem Motorrad über die Isarbrücke fahren wollte. Eine 23-jährige Lenggrieserin stieß beim Spurwechsel mit ihrem Auto gegen das Motorrad und das linke Bein der Mannes.
In München kam es während und nach dem Halbfinale zu insgesamt 24 Festnahmen - sechs davon beim Public Viewing im Olympiastadion, 18 im Anschluss an das Spiel auf der Leopoldstraße. Gründe waren unter anderem Körperverletzung, Drogen- und Verkehrsdelikte sowie das Abbrennen bengalischer Feuer.