In Lenggries sind sie verboten, in Geretsried erwünscht: Auf Balkonen der 26 000-Einwohner-Stadt sollen mit kommunaler Unterstützung Photovoltaikanlagen installiert werden. Auf Antrag der Grünen, vorgetragen von Peter Curtius, hat der Stadtrat am Dienstag ein erstes Förderprogramm in Höhe von 5000 Euro dafür beschlossen. Dagegen votierte nur Arthur Wolfseher (SPD), da er es für unnötig hält, Zuschüsse zu Anlagen zu geben, die sich innerhalb von drei bis fünf Jahren amortisierten, wie er sagte.
Im Übrigen stimmten die meisten dem Argument von Curtius zu, dass es sich um einen Beitrag "zur dringend notwendigen Energiewende" handle. Allerdings wurde auf Einwand der CSU der Satz gestrichen, wonach die Förderung im kommenden Jahr auf 10000 Euro aufgestockt werden sollte. Die Mehrheit wollte sich nicht so fest binden - weder mit einem Betrag noch mit dem konkreten Projekt Balkon-Photovoltaik. Es könnten auch andere Klimaschutz-Maßnahmen förderungswürdig werden, sagte Ewald Kailberth. Und Volker Reeh (Geretsrieder Liste) erschienen 10 000 Euro eher zu wenig: "Damit kommen wir nicht weit", sagte er. "Die Energiewende - wir reden alle drüber, na mach ma's halt endlich mal!"
Den Hinweis von Wolfseher, ihm fehle in der Diskussion eine "kommunale Planung Energie und Wärme", nahm Bürgermeister Michael Müller (CSU) auf. Damit wolle er in den zuständigen Arbeitskreis Klima gehen.