Für Pendler wie Ausflügler:Ende des Staus in Sicht

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Die Arbeiten an der Anschlussstelle Wolfratshausen der Autobahn A 95 sind im Zeitplan.

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Die erste Hälfte der Karwoche war für die Wolfratshauser und Geretsrieder auch eine Car-Woche. Schließlich mussten sie deutlich mehr Zeit im Auto verbringen als sonst, weil Autobahnauffahrt und -zubringer zur A 95 seit Sonntagabend wegen Sanierungsarbeiten komplett gesperrt sind. Lange Umwege und Staus ließen sich nicht vermeiden. Besonders in den Morgen- und Abendstunden zogen sich zähe Blechlawinen durch die gesamte Loisachstadt, über die Bundesstraße 11, die Königsdorfer- und Pfaffenrieder Straße, Unter- und Obermarkt entlang und den Wolfratshauser Berg hinauf. Auf Facebook hat es eine Autofahrerin auf den Punkt gebracht: "Zur Zeit kann man sich ja nur entscheiden, welcher Stau einem am besten gefällt", schreibt sie - und berichtet, dass sie von der Ausfahrt Schäftlarn bis zur Geltinger Straße in Wolfratshausen 70 Minuten gebraucht habe. Ein anderer schreibt von einer zweistündigen Fahrt nach München - mit Terminfracht.

Dass viele Pendler sich nicht an die offizielle Umleitung über die Autobahnausfahrt Seeshaupt über Beuerberg und Königsdorf hielten, sondern gleich in Schäftlarn von der A 95 abfuhren, um über die B 11 nach Wolfratshausen zu gelangen, zeigte am Montagabend eindrucksvoll der Stau, der sich den gesamten Wolfratshauser Berg hinauf bis nach Icking zog. Den Umweg von 30 Kilometern mögen sich die Autofahrer so gespart haben, Zeit eher nicht. Der Heimweg wurde für sie zur Via Dolorosa. Von Osterferien war auf den Straßen auch am Dienstag und Mittwoch nichts zu spüren.

Doch die Zeit des Leidens hinterm Steuer hat nun ein Ende. "Die Arbeiten laufen planmäßig", teilte der zuständige Projektleiter der Autobahndirektion Südbayern, Jens Gärtner, am Mittwoch mit und versprach: "Wir können pünktlich am Donnerstag um 12 Uhr die Strecke aufmachen."

Die Bauarbeiter hätten am Dienstagabend die letzte Asphaltschicht auf den Autobahnzubringer aufgetragen, berichtete Gärtner. Am Mittwoch seien die Markierungen gesetzt worden. Parallel dazu wurden laut Gärtner auch die Asphaltierungsarbeiten der Wolfratshauser Autobahnausfahrt Richtung Garmisch fertiggestellt. Die hatte der Projektleiter am Montagabend wegen eines Gewitterschauers abbrechen müssen. Wegen des verwendeten schnell trocknenden Asphalts und des kühlen Wetters reiche die Zeit. Der Plan, die Vollsperrung mit der Rund-um-die-Uhr-Baustelle auf ein "technisch minimales Maß von 60 Stunden plus 36 Stunden Auskühlzeit" zu reduzieren, könne eingehalten werden.

Ausfahrt und Zubringer sind von Donnerstagmittag an also wieder befahrbar. Der Verkehr wird allerdings vorerst noch per Behelfsampel geregelt. Zwar habe man Leitungen und Induktionsschleifen für die neue Ampel verlegt, sagt Julia Schneider vom Staatlichen Bauamt Weilheim. Auch die verkehrsbedingte Steuerung, die Rückstau verhindern soll, laufe bereits fehlerfrei. Auf die Masten und Steuerungsanlage, die maßgefertigt werden, müsse man jedoch noch ein paar Tage warten. Spätestens Mitte Mai, sagt Schneider, solle auch die neue Ampelanlage an der neuen Ausfahrt stehen.

© SZ vom 13.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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