Festival-Neuauflage:"Arena des gemeinsamen Erlebens"

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Der Musiksommer am Walchenseekraftwerk soll im Juli 2022 wieder stattfinden - mit sechs hochkarätigen Konzerten und bewährter Arbeitsteilung: Der Kraftwerkbetreiber trägt das Festival, Sabine und Stefan Pfister sind fürs Programm zuständig.

Von Petra Schneider, Kochel am See

In der dunklen und kalten Jahreszeit, die heuer sogar noch düsterer ist als im vergangenen Jahr, gibt es einen Lichtblick: Der Musiksommer am Walchenseekraftwerk, der in diesem Sommer Premiere gefeiert hat, wird 2022 fortgesetzt. Die Atmosphäre des Festivals beim Kraftwerk über dem Kochelsee ist eine ganz besondere - auch wenn das Wetter arg verregnet und kühl war. Trotzdem: "Wir hatten viel Freude, und noch mehr Freude werden wir haben, wenn es nächstes Jahr tatsächlich ein Sommerfestival wird", sagte Uniper-Pressesprecher Theodoros Reumschüssel bei der Programmvorstellung. Der Kraftwerksbetreiber Uniper trägt das Festival, für das Programm zeichnen wieder Sabine und Stefan Pfister vom Lenggrieser KKK verantwortlich, mit denen man bereits ein bestens eingespieltes Team bilde, wie Reumschüssel sagte. Auch bei der zweiten Auflage sind wieder sechs Konzerte geplant. Wenn es die Corona-Lage zulässt, sollen die Plätze unter dem Vordach des Infozentrums von 200 auf 300 aufgestockt werden. Für den Auftakt am 5. Juli schicken die Veranstalter gleich ein Zugpferd an den Start: Claudia Koreck & Band, die ihr neues Album "Auf die Freiheit" vorstellen. Am 7. Juli versprechen Conny & die Sonntagsfahrer Wirtschaftswunderflair mit Petticoats und Schlagern aus den Fünfzigern. "Die sind ganz großartig", erklärte Sabine Pfister, "das ist was für Jung und Alt". Am 15. Juli stehen Eddy Miller & Band auf dem Programm, die im vergangenen Jahr als Ersatz für die erkrankte Norisha eingesprungen waren. Laut Pfister "ein Entertainer mit großer Bühnenpräsenz". Die Bandbreite der Coversongs reiche von Frank Sinatra über Michael Bublé, bis zu Tom Jones und Robbie Williams, "da ist sogar unsere 17-jährige Tochter ausgeflippt".

Der Tegernseer Liedermacher Beni Hafner, alias Da Oimara, kommt mit seiner Band am 17. Juli auf die Kraftwerksbühne. "Ein frecher Musiker mit viel Talent, der gerade richtig durch die Decke geht", so die Ankündigung. Mit den NouWell Cousines steht am 21. Juli der hochkarätige und augenzwinkernde Wellnachwuchs mit "Boaznklassik" auf der Bühne. Den Schlussakkord mit geschmeidigem Soul und Rhythm n' Blues setzen am 29. Juli San2 & His Soul Patrol mit dem großartigen Lenggrieser Gitarristen Sebastian Schwarzenberger.

"Wir freuen uns wahnsinnig auf dieses abwechslungsreiche Programm", erklärten die Veranstalter. Es sei eine gute Mischung aus bekannten und weniger bekannten Künstlern. Bei der Rückschau auf die Festival-Premiere im vergangenen Jahr geriet Reumschüssel ins Schwärmen. Sechsmal habe man "die Magie der Verwandlung" erleben dürfen, wenn sich der Vorplatz des Infozentrums in eine "Arena des gemeinsamen Erlebens" verwandelte. Von Musik "berührungslos berührt zu werden" - das sei gerade in diesen Zeiten wichtig. Auch der Kochler Tourismusleiter Daniel Weickel lobte: "Die Erwartungen wurden erfüllt, wenn nicht übertroffen." Mit der Festivalreihe wolle Uniper der Region etwas zurückgeben, sagte Pressesprecher Reumschüssel. Und man wolle in diesem zweiten Corona-Winter Künstlern eine Perspektive für den Sommer bieten.

Ähnlich wie im Oktober 2020, als die Idee für das Festival entstanden sei, gelte auch heuer wieder "das Prinzip Hoffnung", sagte Reumschüssel. Sowohl was die Corona-Lage, als auch das Wetter betreffe. Uniper habe kein finanzielles Interesse an dem Festival. "Wir ermöglichen das, ohne dass am Ende eine schwarze Null stehen muss". So sei es möglich, auch Veranstaltungen durchzuziehen, "wenn nur 50 Leute kommen."

Dass man Uniper an der Seite habe, sei ein großer Vorteil, sagte Sabine Pfister. Denn momentan hätten die meisten Veranstalter "wahnsinnige Schwierigkeiten", Tickets zu verkaufen. Die Aufgabenverteilung bleibt wie im vergangenen Jahr: Uniper stellt die Location mit Parkplätzen, Toiletten, Bühne, Licht, Technik und kümmert sich um die Werbung. Sabine und Stefan Pfister sind für das Booking und die Betreuung der Künstler zuständig, für Ticketverkauf und die Organisation der Veranstaltungsabende.

Der Vorverkauf hat bereits begonnen. Anders als im Vorjahr gibt es auch Kindertickets für 15 Euro. Sollten Veranstaltungen oder die gesamte Reihe verschoben werden müssen, behalten Karten ihre Gültigkeit, auf Wunsch wird der Kaufpreis erstattet. Man habe den Vorverkauf noch vor Weihnachten gestartet, um "verzweifelten Geschenkesuchern eine Idee zu liefern", sagte Reumschüssel. Und um eine frohe Botschaft zu verkünden: "Es geht weiter."

Infos: www.uniper.energy/musiksommer, Tickets unter musiksommer@kkk-lenggries.de

© SZ vom 11.12.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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