Erstmals in beiden Städten:Sonntags-Shopping in Wolfratshausen und Geretsried

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Erstmals dürfen die Kunden sowohl in Wolfratshausen als auch in Geretsried am Sonntag einkaufen. Im Foto der Martinimarkt in der Flößerstadt. (Foto: Hartmut Pöstges)

Am 8. November versprechen die Händler gleich ein "doppeltes Erlebnis" jenseits des Ladenschlusses.

Von Matthias Köpf, Wolfratshausen/Geretsried

Am 8. November ist in Wolfratshausen der alljährliche Martinimarkt mit verkaufsoffenem Sonntag. Dass am selben Sonntag auch in Geretsried die Läden aufsperren und die Stadt am Karl-Lederer-Platz einen französischen Gourmetmarkt veranstalten lässt, das soll den Bummlern in diesem Jahr erstmals ein "doppeltes Einkaufserlebnis" bescheren. So haben es sich die beiden Einzelhändler-Verbände Werbekreis und ProCit vorgenommen. Für die Bürgermeister birgt diese stadtgrenzüberschreitende Kooperation auch viel politische Symbolik.

Dies sollte schon der Ort zeigen, an dem das doppelte Erlebnis am Dienstag angekündigt wurde: Im Restaurant des menschenleeren, weil zu dieser Uhrzeit noch geschlossen Möbelhauses Mahler. Wo sich die Stadtgrenze nun genau durch das Möbelhaus-Restaurant ziehen soll, war den Beteiligten zwar auch nicht ganz klar, doch Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) schlug gleich einen Pflock ein: "So nah sind sich Wolfratshausen und Geretsried."

Hier ballt sich die halbe Wirtschaftskraft des ganzen Kreises

Vielleicht könne der verkaufsoffene Sonntag ja dazu beitragen, dass sich der Blick weite, sagte Heilinglechner, dessen Vorschlag für eine gemeinsame Sportlerehrung beider Städte soeben am Widerstand der Vereine gescheitert ist. Sein Geretsrieder Kollege Michael Müller (CSU) bekräftigte die symbolische Bedeutung des Tages und fügte an, dass sich womöglich noch mehr erreichen ließe, "wenn wir die gemeinschaftliche Zusammenarbeit stärker forcieren könnten". Schließlich balle sich in den beiden Städten fast die Hälfte der Wirtschaftskraft des Landkreises.

Der Wolfratshauser Werbekreis und ProCit Geretsried wollen an dem Tag eine noch größere Wirtschaftskraft anzapfen und mit einer Werbeoffensive im großen Stil Kunden bis aus dem Münchner Süden ins Mittelzentrum locken. Dazu haben sie ihre üblichen Budgets jeweils verdoppelt und dann in einen Topf geworfen. Die Werbekreis-Vorsitzende Ingrid Schnaller hat die Kooperation gegen interne Widerstände durchsetzen müssen. Viele Mitglieder befürchten eher, dass sich beide Städte nun die Kunden teilen müssen, die sie sonst jeder für sich gehabt hätten. Auch in Geretsried gebe es solche Skeptiker, räumte Wirtschaftsförderin Annette Hilpert ein.

Zwei Oldtimer-Busse pendeln zwischen den Städten

Für die Kunden sollen zwei Oldtimer-Busse ein Teil des Erlebnisses sein, die kostenlos zwischen dem Wolfratshauser Hatzplatz, Möbel Mahler sowie dem Karl-Lederer-Platz und der Sudetenstraße in Geretsried pendeln. Wer an dem Tag drei Firmenstempel aus jeder Stadt sammelt, kann Gutscheine im Gesamtwert von 1000 Euro gewinnen - einzulösen je zur Hälfte da und dort.

Die Läden sind am 8. November von 13 bis 18 Uhr geöffnet, das Markttreiben beginnt in Wolfratshausen schon am Vormittag, zugleich gibt es zum Abschluss der Kinderkulturtage Mitmach-Angebote in der Loisachhalle. Der Gourmetmarkt in Geretsried beginnt bereits am Freitag zuvor.

© SZ vom 21.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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