Energieversorgung:Tölzer Stadtwerke senken Preise

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Die Stadtwerke Bad Tölz. Der Energieversorger warnt vor Betrügern. (Foto: Manfred Neubauer)

Die Beiträge für Strom und Gas werden vom 1. Januar 2024 an wieder günstiger. Im Vergleich zu anderen Anbietern bewegt sich das Kommunalunternehmen damit im Mittelfeld.

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Die Stadtwerke Bad Tölz senken ihre Preise für Strom und Gas. Die Beiträge werden vom 1. Januar nächsten Jahres an in der Grundversorgung und in den regulären Tarifen wieder günstiger. Kunden zahlen beim sogenannten Eintarif in der Strom-Grundversorgung dann nur noch einen Arbeitspreis von 37,45 Cent brutto pro Kilowattstunde, beim Tarif "Tölzstrom" werden künftig lediglich 36,60 Cent fällig. Dies sind circa sieben Cent weniger als bislang. "Somit liegen beide Beträge unterhalb der sogenannten Strompreisbremse", erklärt Martina Geisberger, Pressesprecherin der Stadtwerke.

Auch die Gaskunden bekämen "eine kleine Erleichterung im Geldbeutel", so Geisberger. Von 2024 an wird die Grundversorgung - bei einem Verbrauch von 15 001 bis 30 000 Kilowattstunden pro Jahr - mit einem Arbeitspreis von 13,81 Cent brutto pro Kilowattstunde kalkuliert. Tarifkunden von "Tölzgas" wird ab einem Verbrauch von 6000 Kilowattstunden im Jahr ein Betrag von 13,30 Cent brutto in Rechnung gestellt. "Bei allen Verträgen bleiben die aufgerufenen Grundpreise identisch mit den Beträgen von 2023", so die Sprecherin. Im Vergleich mit seriösen Strom- und Gaslieferanten bewegten sich die Stadtwerke nach der Preisanpassung im Mittelfeld.

"Die Differenzen am Markt sind immer noch sehr groß"

"Die Differenzen am Markt sind immer noch sehr groß", erklärt Vertriebsleiter Michael Betzl. Dass die Stadtwerke ihre Preise nicht stärker senken, liege daran, "dass wir als Grundversorger unsere Bestands- und Neukunden gleich behandeln und im Einkauf nicht differenzieren". Deswegen kauft das Tölzer Kommunalunternehmen sein gesamtes Tarifkunden-Portfolio über mehrere Jahre ein, was zur Folge hat, dass in den Büchern noch die teuren Börsen-Jahre 2022 und 2023 abgebildet sind. "2021 und 2022 profitierten hingegen die Kunden von dieser langfristigen Beschaffungsstrategie mit relativ niedrigen Preisen aus dem Einkauf der Jahre zuvor", so Betzl.

Stabile Preise haben für die Tölzer Stadtwerke laut Vertriebsleiter Michael Betzl (re.) oberste Priorität. Links: Walter Huber, Geschäftsführer der Stadtwerke. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Dagegen drängen derzeit Energieanbieter mit Preisen auf den Markt, die billiger sind als jene der regionalen Grundversorger. Solche Unternehmen kaufen laut Betzl häufig kurzfristig am Markt für Neukunden ein, "kündigen diesen aber gegebenenfalls auch wieder, sobald das Portfolio an der Börse zu höheren Preisen zu verkaufen ist". Diese Verbraucher rutschten dann automatisch in den Bestand der regionalen Grundversorger, die dann die zusätzlich benötigten Mengen über den regulären und teuren Energiemarkt beschaffen müssten. Solchen Anbietern wirft Betzl ein "teilweise unseriöses Gebaren" vor.

Die Tölzer Stadtwerke stellten sich der Konkurrenz, hätten jedoch "nicht die gleiche Ausgangsbasis wie ein Discountanbieter", betont der Vertriebsleiter. Wo es möglich sei, gebe man Preisvorteile an die Kunden weiter. Die Stadtwerke seien nicht auf Gewinnoptimierung ausgerichtet, sondern dem Gemeinwohl verpflichtet, sagt Betzl. "Unsere oberste Priorität gilt der krisensicheren und zukunftsfähigen Energieversorgung der Tölzer Bürger mit stabilen, kalkulierbaren Preisen."

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