In Benediktbeuern:Ordensschwestern verkaufen Jugendherberge "Miriam"

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Das Gebäude soll ganz als Kindertagesstätte genutzt werden - unter der Betriebsleitung der Ordensfrauen.

Von Claudia Koestler, Benediktbeuern

Die Don Bosco Schwestern verkaufen ihr Gebäude an der Benediktbeurer Bahnhofstraße unweit des Klosters an die Gemeinde. "Die Verhandlungen sind abgeschlossen und der Kaufvertrag wird noch in diesem Monat unterzeichnet", so teilt es die Kommune mit. Nachdem die Schwestern viele Jahre in der Liegenschaft die Jugendherberge "Miriam" und die Kindertagesstätte geführt haben, wurde die Jugendherberge zum Herbst 2021 dauerhaft geschlossen. Dies sei notwendig geworden, da seitens des Jugendherbergswerkes erhöhte Anforderungen an die externen Betreiber von Jugendherbergen gestellt wurden. "Hierzu fehlen der Ordensgemeinschaft einerseits die finanziellen Mittel, andererseits aber auch die notwendigen Schwestern", fasst Bürgermeister Anton Ortlieb (Benediktbeurer Bürgervereinigung) die Problematik zusammen. Obendrein konnten ihm zufolge die Schwestern durch die Corona-Pandemie in den vergangenen beiden Jahren kaum noch Schulklassen aufnehmen. "Zwar wurde nach dem ersten Lockdown die Herberge nochmals eröffnet und auch gut von Einzelpersonen oder kleineren Gruppen frequentiert, doch hat diese Tatsache die endgültige Schließung nicht verhindern können". Die Kindertagesstätte in dem Gebäude, die bereits vor kurzem um eine Krippengruppe erweitert wurde, wird laut Ortlieb jedoch auch über den Verkauf hinaus in der Trägerschaft der Don Bosco Schwestern verbleiben. Die Gemeinschaft, die derzeit dort lebt, werde in einem Teil des Gebäudeensembles zunächst weiter zur Miete wohnen bleiben. Zum Kaufpreis der Liegenschaft äußert sich der Bürgermeister nicht.

Die Gemeinde Benediktbeuern plant nun, die Räume im ersten Stock für weitere Betreuungsmöglichkeiten auszubauen. Bürgermeister Ortlieb: "Wir werden mit dem Kauf und dem jetzt möglichen Ausbau der Immobilie der Nachfrage nach Kinderbetreuungsplätzen langfristig gerecht." Die Schwestern seien froh über diese Möglichkeit und freuten sich, auch in Zukunft für die Kindertagesstätte zuständig zu sein. "Da erst Anfang April die Genehmigung des Generalrates in Rom zum Verkauf der Liegenschaft gegeben wurde, hat sich der Prozess sehr lang hingezogen und bis zum Schluss musste zunächst offiziell von einer Vermietung gesprochen werden", erklärt der Benediktbeurer Rathauschef.

Die Gemeinde Benediktbeuern wiederum freue sich mit dem Orden der Don Bosco Schwestern, "die Erfolgsgeschichte an diesem Standort fortschreiben zu können."

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