Neueröffnung:Prosecco und Kuchen zum Schwärmen

Lesezeit: 2 min

Hanna-Sophie Kölmel in ihrem neuen Café "Liebelei". (Foto: Harry Wolfsbauer)

Die Konditormeisterin Hanna-Sophie Kölmel hat in Bairawies das Café "Liebelei" eröffnet.

Von Anja Brandstäter, Bairawies

Bis auf den letzten Platz ist der Gastgarten des neu eröffneten Cafés "Liebelei" in Bairawies am letzten Oktober-Samstag besetzt. Zum Einstand schenkt die Wirtin Hanna-Sophie Kölmel Prosecco an ihre Gäste aus, an Stehtischen im hinteren Bereich des Gartens sind einige bereits zum Spritz übergegangen. Viele Ausflügler haben das warme Herbstwetter genutzt und sind mit dem Fahrrad gekommen.

Es herrscht Hochbetrieb in der Liebelei, die Kölmel in den ehemaligen Räumlichkeiten des Cafés "Freizeit" eröffnet hat. Die Kuchentheke ist gut gefüllt; Käsekuchen, Schwarzwälder Kirschtorte, Himbeerkuchen, Schokoladen- und Bratapfeltörtchen und viele andere Köstlichkeiten finden sich dort - und werden reichlich geordert. Alle Produkte hat die 25-jährige Konditormeisterin selbst gebacken. Juliane und Klaus Vogt aus der Nachbarschaft genießen Kaffee und Kuchen. Sie schwärmt von dem dunklen Schokoladenkuchen, der mit einer Himbeere verziert ist. Er hat sich Schwarzwälder Kirschtorte ausgesucht, die mit Schokolandenplättchen verziert ist. "Gestern waren wir auch schon da", sagen die beiden. "Der Kuchen schmeckt ausgezeichnet, denn er ist nicht so süß."

Am Nebentisch treffen sich Freunde aus Wolfratshausen und Berlin. Sie genießen Käsekuchen, der mit einem Stück Feige verziert ist, Schokoladenkuchen mit Johannisbeeren und Zimtschnecken. "Der Schokoladenkuchen ist so richtig lecker", findet die Berlinerin Marietta Heuck.

Nicht nur Torten und Kuchen, die Kölmel aus reinem Dinkelmehl herstellt, finden sich auf der Karte. Im Angebot hat sie auch Deftiges, wie zum Beispiel "Geisen Peter", ein selbst gebackenes Sauerteigbrot mit Ziegenfrischkäse und Gemüse. Am Eröffnungstag helfen unter anderem auch Kölmels Eltern bei der Bewirtung. Den Ansturm der vielen Gäste bewältigen sie gut gelaunt.

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Nach ihrer Ausbildung hat Kölmel zwei Jahre in dem legendären Kaffeehaus Sprüngli in Zürich gearbeitet, das für seine Confiserie berühmt ist. "Ich habe an verschiedenen Wettbewerben teilgenommen", erzählt die 25-Jährige Absolventin der Meisterschule in Stuttgart. Ursprünglich suchte die junge Konditormeisterin dringend eine Backstube. Ihre Torten und Kuchen fanden bereits reichlich Abnehmer, zum Beispiel beim Packlhof in Eurasburg. Über Instagram erfuhr sie von dem Angebot, das Café Freizeit zu übernehmen. "Ich dachte mir, warum nicht das eine mit dem anderen verbinden", erzählt sie. Der Entschluss fiel im August, und bereits am 1. Oktober war die Schlüsselübergabe. Seitdem hat sie im Gastraum alles auf den Kopf gestellt. Nichts blieb wie es war. "Mein Vater ist Schreinermeister und hat mir die Theke gebaut, Tischplatten abgeschliffen und Stühle neu gestrichen", erzählt Kölmel. Einige der Einrichtungsgegenstände hat sie bei Restaurantauflösungen bekommen. Bei der Inneneinrichtung hat ihre Mutter mitgeholfen, das indirekte Licht hat ihr Freund installiert. "Von den Dorfbewohnern wurde ich so nett empfangen", erzählt Kölmel. "Als die Kühlschränke kamen, habe ich von einem Bauern Hilfe bekommen, andere haben vorbei geschaut und mir alles Gute gewünscht, haben mir Äpfel und Eier geschenkt oder einen Topf voll warmer Suppe vorbeigebracht."

Seit dem 1. Oktober stellt die Konditormeisterin auch schon handgegossene Schokolade, Kuchen im Glas, Müslis mit Beeren, verschiedene Brotaufstriche und Gewürzmischungen her. Die Produkte bietet Kölmel unter eigenem Label in ihrem Café zum Verkauf an. "Ich verwende nur regionale Zutaten, das Mehl in Bioqualität beziehe ich zum Beispiel von der Off-Mühle in Sindelsdorf, Wurst und Schinken kommen von der Metzgerei Hofherr aus Königsdorf und den Kaffee kaufe ich bei der Rösterei Wildkaffee aus Garmisch-Partenkirchen", sagt Kölmel. Weiterhin bietet sie "Eizbach"-Limo und Bier von Klosterbrauerei Reutberg an.

Um für Abwechslung zu sorgen, wird es in Zukunft jeden Mittwochmittag Salate geben, donnerstags Suppen und am Freitag ist Dinelle-Tag. Dinelle ist eine schwäbische Spezialität, ein dünner Fladen, der mit Schmand, Lauch, Zwiebeln und Speck bedeckt wird.

Café Liebelei, Dorfstraße 30, Bairawies. Öffnungszeiten: Mittwoch 11 bis 17, Donnerstag 11 bis 22, Freitag 9 bis 17 Uhr, sowie jeden ersten Sonntag im Monat 9 bis 17 Uhr.

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