Im November 2021 haben die Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach sowie der österreichische Bezirk Schwaz beschlossen, grenzübergreifend besser zusammenzuarbeiten. Dazu haben sie die Euregio Schwaz, Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach (SMB) gegründet. Nach etwas mehr als einem Jahr ziehen die beteiligten Regionen positive Bilanz: "Bereits im ersten Jahr organisierte die Euregio Infoveranstaltungen rund um Fördermöglichkeiten sowie Vernetzungstreffen mit regionalen Akteurinnen und Akteuren. Zudem sind erste Förderprojekte genehmigt worden, die nun 2023 in die Umsetzung starten", resümiert Michael Brandl, Bezirkshauptmann von Schwaz zum einjährigen Jubiläum. Olaf von Löwis, Landrat (CSU) im Landkreis Miesbach, betont, dass das Projekt richtungsweisend für die gesamte Region ist: "Viele Herausforderungen, die uns alle betreffen, können nur überregional und grenzübergreifend gelöst werden. Mit der Gründung der Euregio SBM setzen wir für die Zusammenarbeit der drei Mitgliedsregionen neue Maßstäbe."
Wie geplant hat Brandl den Vorsitz der Region nun an Josef Niedermaier, Landrat (Freie Wähler) im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, übergeben. Niedermaier will in seiner einjährigen Amtszeit erste Projekte umsetzen, nachdem das erste Jahr vor allem die Grundlage für die Zusammenarbeit gelegt hat. "Nach dem erfolgreichen Start der Euregio geht es nun um die Realisierung der ersten konkreten Projekte", erklärt er.
Online-Kampagne für sicheres Radfahren geplant
In 2023 soll der Fokus der Euregio SBM auf nachhaltigem Tourismus liegen. So soll beispielsweise der grenzüberschreitende öffentliche Nahverkehr über den Achenpass verbessert werden, sodass die Region besser auch ohne Auto bereist werden kann.
Drei konkrete Projekte kündigte die Euregio SMB bereits für 2023 an. Im Rahmen der Online-Kampagne mit dem Titel "Sicherheit im Freizeitsport" soll die Sicherheit von Radfahrenden in der Region verbessert werden. Gerade durch die zunehmende Verbreitung von E-Bikes komme es immer wieder zu Unfällen, die durch bessere Planung und Durchführung von Touren teils vermieden werden könnten.
Geplant ist zudem das Projekt "Connecting Peaks", das belastbare Zahlen über die Nutzung von Wanderwegen in der Region liefern soll. An ausgewählten Orten soll im Rahmen des Projekts mit einem neuen Frequenzzähler gemessen werden, wie viele Menschen die Orte besuchen. Aus den Daten erhoffen sich die Koordinatoren, die Besucherströme besser kontrollieren zu können und einen wichtigen Schritt zum nachhaltigen Tourismus im Einklang mit der Natur zu schaffen.
Fokus auf Umweltschutz und nachhaltigen Tourismus
Unter dem Titel "AlmenREICH grenzenlos" soll ein drittes Projekt zeigen, wie relevant die Bewirtschaftung von Almen in der Region für den Erhalt der Biodiversität und den Naturschutz ist. Ziel ist es, Almenbewirtschafter für Umweltschutzmaßnahmen besser zu sensibilisieren und ihnen Fördermöglichkeiten aufzuzeigen, die sie in ihrer Arbeit unterstützen können.
"Neben den konkreten Projekten, die dieses Jahr starten, entwickeln wir laufend weitere Initiativen rund um unsere definierten Aktionsfelder 'Nachhaltiger Tourismus', 'Umweltschonende Mobilität', 'Neues Arbeiten' und 'People to people'", sagt Ines Leister, Leiterin der Euregio SMB. Alle Bürger sind dabei aufgerufen, Initiativen einzureichen, die auch über das Interreg-Budget der europäischen Union gefördert werden können.