Mobilität:Gemeinsam zur Arbeit fahren

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Breitere Autos brauchen mehr Platz. In Gauting trägt man dem schon mit großzügigen Vorschriften Rechnung. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)

Geldsparen und die Umwelt schonen: Mit der "MiO-App" können sich Pendler vernetzen und Fahrgemeinschaften bilden.

Von Alexandra Vecchiato, Bad Tölz-Wolfratshausen

Die Mobilitätswende ist eine der drängendsten Herausforderungen, die einer Lösung bedarf. Ein Baustein könnte die "MiO-App" sein. Die drei Buchstaben stehen für "Mobilität im Oberland": Mehrere Firmen haben sich unter der Führung der Sparkasse Oberland im Landkreis Weilheim-Schongau zusammengetan und eine Mitfahr-App gestartet. Die App soll bei der Organisation von Fahrgemeinschaften zwischen den Mitarbeitenden in den verschiedenen Firmen helfen. Was im Nachbarlandkreis schon angelaufen ist, soll auch im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen eingeführt werden.

Jenny Christiani von der Sparkasse Oberland in Weilheim und Bernhard Edmaier, Geschäftsführer von Step Mobility, präsentierten kürzlich beim IHK-Forum im Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen das "MiO-Projekt". Um den Individualverkehr zu verringern, können sich Arbeitnehmer über die App vernetzen, eine Mitfahrgelegenheit zu ihrem Arbeitsplatz suchen - und buchen. "Der Besetzungsgrad im Individualverkehr liegt bei 1,2", sagte Christiani. Jeder Fünfte nehme im Arbeitskontext jemanden im Auto mit. Um also mehr Leute in weniger Fahrzeuge auf die Straße zu bekommen, müsse man an diesem Hebel ansetzen. "Wir wollen Fahrgemeinschaften zwischen Mitarbeitern verschiedener Arbeitgeber schaffen." Das spare Kohlendioxid-Ausstoß ein und reduziere den Verkehr, betonte Christiani die Vorteile. Obendrein würden Parkplätze entlastet, und jeder Teilnehmer könne "schlicht Geld sparen". Bislang handelt es sich um ein geschlossenes System für teilnehmende Arbeitgeber. Doch sollte sich "MiO" weiter durchsetzen, könnte es schrittweise geöffnet und auch für andere Fahrten im Privatbereich genutzt werden.

Der Landkreis Garmisch-Partenkirchen plant die Umsetzung, ebenso Miesbach. "Wir würden mitmachen", erklärte Renate Waßmer von der Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen. 200 Mitarbeiter könnten dort küftig die Mitfahrplattform nutzen. Laut Christiani sollten es im Idealfall 1000 Teilnehmer werden. Weitere Firmen aus der Region sind demnach gesucht. Im Nachbarlandkreis Weilheim-Schongau sind über die App die Mitarbeitenden der Krankenhaus GmbH und des Landratsamtes vernetzt.

Jens Wucherpfennig (IHK Rosenheim) betonte, dass eine Öffnung über die Landkreisgrenzen hinaus geplant werden sollte. Dem stimmte Alexander Schmid vom Standortmarketing Miesbach zu: "Man sollte an die Pendler nach München oder Rosenheim denken."

Für Interessierte aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen soll es am Donnerstag, 4. Mai, von 8 bis 9.30 Uhr online eine Infoveranstaltung geben. Am Donnerstag, 22. Juni, ist ein Kick-off im Tölzer Landratsamt vorgesehen. Weitere Informationen per E-Mail an jenny.christiani@sparkasse-oberland.de.

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