Ausstellung:Kunst und Künstlichkeit

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Ein Acrylbild von Peter Knoblich mit dem Titel "Drunter und Drüber". (Foto: Harry Wolfsbauer)

Bis zum 26. Mai zeigt der Kunstverein Tölzer Land die Ausstellung "Reflexion" im Tölzer Stadtmuseum. Einige der Exponate sind auf Grundlage von KI entstanden.

Von Felicitas Amler, Bad Tölz

Peter Knoblich ist Kommunikationsdesigner und Illustrator. Nach vielen Jahren dieser beruflichen Praxis möchte er sich nun "mehr der Kunst zuwenden", erklärt er. In der am Samstag eröffneten Ausstellung des Kunstvereins (KV) Tölzer Land kann man diese Hinwendung begutachten. "Junger Stadtmensch auf Rolltreppe mit Mantel und Rucksack": Diese Aufgabe habe er am Computer per Künstlicher Intelligenz (KI) gelöst. Der Entwurf, den er von der KI bekam, habe er aber weitgehend nach eigenen Vorstellungen bearbeitet. "Ich bin nicht der Sklave der KI." Das Ergebnis ist eine Spiegelung. Der junge Mann fährt im oberen Teil des Bilds eine Rolltreppe hinauf und darunter wieder hinab - allerdings mit nach unten hängender Frisur. Auf diese Weise hat Knoblich das Thema der Ausstellung des KV bearbeitet, es lautet "Reflexion".

Peter Knoblich hat seine Bilder teils mit KI entworfen. (Foto: Felicitas Amler/oh)
Dieses Werk von Peter Knoblich trägt den Titel "Reflexion". (Foto: Harry Wolfsbauer)

KV-Vorsitzender Bernhard Kleinhenz erklärt, von den etwa 90 Mitgliedern nähmen 30 mit jeweils drei Exponaten teil. Eine Jury habe es nicht gegeben, sagt er auf Nachfrage. Es gehe darum, "sich zu zeigen". Kleinhenz selbst zeigt sich mit stark farbigen Arbeiten, vor allem Landschaften, im Stil der Pop Art.

Gabriele Dräger hat Smileys im Ausstellungsraum verteilt. (Foto: Felicitas Amler/oh)

Poppig mag's auch Gabriele Dräger. Sie hat eine Reihe von Smileys gemalt, die sie in der Ausstellung verstreut hat. Neben eigenen Arbeiten wie einem Bambi vor dem Hintergrund von Dirndl und Tracht in Knallfarben präsentiert Dräger ein Angebot für Kinder. Sie hat Pizzaschachteln farbig grundiert und fordert Kinder, die die Ausstellung mit ihren Eltern besuchen, auf, sich darauf mit Acrylstiften zu verwirklichen.

"Waldreflexion" von Ingrid Dietl. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Das Spektrum der Schau in zwei Räumen des Tölzer Stadtmuseums ist breit. So zeigt etwa Edna Babao Ullmanns eine Ummalung eines ikonografischen Fotos von Audrey Hepburn und erklärt dazu, es gehe um die Augen. Denn die Augen machten die Schönheit von Frauen aus, sie seien Ausdruck innerer Zufriedenheit. Ingrid Dietl ist mit dem größten Exponat vertreten. Die abstrakte Arbeit auf Leinwand im Format 1,70 mal 2,40 Meter sei durch ihre Reflexion über das Thema Schutz in der Phase eines Umbruchs im Leben entstanden, sagt sie.

An die 30 Künstler präsentieren ihre Werke in der Galerie und im Bürgersaal des Stadtmuseums Bad Tölz. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Die Ausstellung ist Dienstag bis Sonntag und am Pfingstmontag von 10 bis 17 Uhr geöffnet (bis 26. Mai). Stadtmuseum, Marktstraße, Bad Tölz. www.kunstverein-toelzerland.de

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