Ökologische Maßnahmen:Aufwertung der Isar

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Der Flussuferläufer soll an der Isar unterhalb des Tölzer Kraftwerks weiterhin gute Bedingungen zum Brüten vorfinden (Foto: McPHOTO / Jegen via www.imago-images.de/imago images/McPHOTO)

Unterhalb des Kraftwerks in Bad Tölz sollen sich nun mehr Fische ansiedeln, an den neu geschaffenen Uferbänken hofft man auf seltene Kiesbrüter.

Das Wasserwirtschaftsamt Weilheim hat in den vergangenen Wochen die Isar unterhalb des Kraftwerks Bad Tölz ökologisch aufgewertet. Wie die Behörde mitteilt, fanden die Maßnahmen im Einklang mit der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie mit dem Ziel statt, den guten ökologischen Zustand des Flusses zu erhalten und zu verbessern. Sie wurden mit der Unteren Naturschutzbehörde, dem Bezirksfischereiverein Bad Tölz und dem Landesbund für Vogelschutz abgestimmt.

So wurde der linke Seitenarm der Isar reaktiviert. Bisher lag er für gewöhnlich trocken, sodass Rückzugsräume und Winterunterstände für Jungfische fehlten. Wenn sich das Wasser nach Flutungen wieder zurückzog, verendeten Fische oft in den entstandenen Fischfallen. Im Zuge der Verbesserungsmaßnahmen wurde Kies entnommen, die Sohle angehoben und eine Kiesinsel in die Isar gebaut.

Außerdem wurde der gesamte Flusslauf in diesem Wasserabschnitt dreigeteilt. Im Hauptstrom gibt es weiterhin tiefe Gumpen und eine starke Strömung, im mittleren Gewässerlauf mit einer schwachen Strömung finden sich Steine und Wurzelstöcke, und im neu geschaffenen, schwach durchströmten Seitenarm finden Fische Rückzugsräume und Wintereinstände. Um den Zufluss am neuen Seitenarm zu verbessern und Kiesablagerungen fernzuhalten, wurde über dem Strom am linken Ufer der Isar außerdem ein Sporn errichtet. Nach den Strukturverbesserungen besetzten Vertreter des Bezirksfischereiverein Bad Tölz, des Landesbundes für Vogelschutzes und des Wasserwirtschaftsamts Weilheim gemeinsam den Bereich im März mit Jungfischen.

Zudem wurde im südlichen Bereich des alten Seitengerinnes Kies aufgefüllt, damit dieser Bereich nicht überströmt wird und bei Abfluss des Wassers Fische verenden. Dadurch wurden die Kiesbänke auch attraktiver als Brutplätze für kiesbrütende Wattvogelarten, wie den Flussuferläufer. Die geeigneten Brutstrukturen sollen durch gezielte Maßnahmen auch in Zukunft dauerhaft bestehen bleiben, sodass diese Vogelart auch weiterhin gute Bedingungen zum Brüten vorfindet. Außerdem könnten sich auf den offenen Aueflächen auch noch andere seltene Insekten- und Spinnenarten wie der Kiesbank-Grashüpfer oder die Kiesbank-Wolfspinne ansiedeln. In Kürze werden Schilder zum Schutz der Kiesbrüter aufgestellt, an denen sich Wanderer und Spaziergänger orientieren können.

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