Stadtentwicklung in Bad Tölz:Bereit zur Bürgerbeteiligung

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Schon bei der Bürgerinfo im Februar zeichnete sich großes Interesse an der Stadtentwicklung ab. (Foto: Manfred Neubauer)

Der Tölzer Stadtrat hat 15 Personen für die Quartiersentwicklung Lettenholz/General-Patton-Straße/Flinthöhe bestimmt. Gesucht werden noch Jugendliche, die mitmachen.

Von Felicitas Amler und Klaus Schieder, Bad Tölz

In Bad Tölz kann es mit der Bürgerbeteiligung zur Entwicklung des Quartiers Am Lettenholz/General-Patton-Straße/Flinthöhe nun so richtig losgehen. Der Stadtrat hat diese Woche die Mitglieder für das Bürgergremium nominiert, und zwar für die drei einzelnen Abschnitte. Dies sind für das Lettenholz Oliver Charvin, Rolf Gajewski, Natascha Hesse, Giovanni Nino Jervolino und Katrin Mauersberger; für die General-Patton-Straße Djellzou Ayvazi, Enrico Machka, Andrea Nonnweiler, Ermin Crncevic und Anja Bluhm; für die Flinthöhe Klaus Behringer, Martin Gams, Rudolf Heinzel, Dagmar Steffan und Volker Steffan.

Kernstück der Veränderung ist die Nordumfahrung. (Foto: Manfred Neubauer)

Der Bau der Nordumfahrung und des Pflegeheims Josefistift wird das Tölzer Stadtviertel am Lettenholz, der General-Patton-Straße und der Flinthöhe nachhaltig verändern. Bei der Entwicklung dieses Quartiers will die Stadt Anwohnerinnen und Anwohner einbeziehen. Mit einem Informationsabend im Saal des Landratsamtes hatte die Stadt den Prozess im Februar begonnen. Es folgte eine Bewerbungsphase für das Bürgergremium.

Fachlich wird die Quartiersentwicklung von den Agenturen Dragomir Stadtplanung und Agorakomm begleitet. Unter deren Begleitung hat eine Lenkungsgruppe bereits ihre Arbeit aufgenommen. Hierin vertreten sind neben Bürgermeister Ingo Mehner (CSU) die Stadtratsmitglieder Anton Mayer (CSU), Bärbel Weixner (Grüne), Peter von der Wippel (FWG) und Willi Streicher (SPD); zudem aus der Verwaltung Birte Stahl (Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit), Franz Späth (Leitung Kommunale Sozialplanung) und Florian Ernst (Stadtbaumeister) sowie als Bürgervertreter Michael Voigt (Am Lettenholz).

Das nun gewählte Bürgergremium soll während der gesamten mehrjährigen Bauphase als Bindeglied zwischen Projektleitung und Anwohnerinnen und Anwohnern fungieren. Die drei Gruppen "berichten aus erster Hand und regelmäßig über aktuelle Probleme, Stimmungen oder Bedürfnisse in Bezug auf die Baumaßnahmen", so die Maßgabe der Stadt. In enger Abstimmung mit der Projektleitung werde nach Lösungen gesucht und deren Umsetzung evaluiert.

Als zweite wichtige Aufgabe dieses Gremiums nennt die Stadt die Quartiersentwicklung. Die zentrale Frage lautet: Was passiert mit den durch die Baumaßnahmen frei werdenden Flächen?

Junge Leute sollen das Team verstärken

In der Lenkungsgruppe sei entschieden worden, so die Mitteilung der Stadt, dass gezielt auch Jugendliche für die Mitarbeit gewonnen werden sollen und zwei Personen von 16 bis 20 Jahren zusätzlich das Bürgergremium verstärken. "Diese werden in den nächsten Wochen nachnominiert, spätestens bis zum Baubeginn der Nordumfahrung."

Der Prozess beginnt im Herbst, wenn die ersten Bagger für die Nordumfahrung anrollen. Aber schon jetzt ist klar: Wenn die Umgehung gebaut ist, wird es in dem Viertel um einiges ruhiger sein. Über die B472 rollen derzeit rund 35 000 Fahrzeuge am Tag, das sind etwa dreieinhalbmal so viele wie im Schnitt auf Bundesstraßen in Bayern. Nach dem Bau der Nordspange wird die alte B472 zur Ortsstraße herabgestuft.

Von 2025 an wird die Umgehung gebaut. Die Kosten wurden zuletzt 2021 auf rund 50 Millionen Euro geschätzt; die Bauzeit auf drei bis vier Jahre.

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