Von Ebenhausen bis Wackersberg:Acht Tage Kultur

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"Föhrenwald. Das vergessene Schtetl": Alois Berger liest in der Buchhandlung Isartal aus seinem Buch. (Foto: Claus Schunk)

Lesung oder Konzert? Zeitgeschichte oder Rock'n'Roll? Die Empfehlungen der Redaktion für die Woche.

Von Felicitas Amler, Bad Tölz-Wolfratshausen

Nostalgie mit "Route 66"

Im D'Amato in Wolfratshausen gastiert am Freitag, 14. April, die Band Route 66. Bekannte Klassiker von Elvis, den Beatles, Stones, Eric Clapton, CCR und jede Menge Rock 'n' Roll stehen auf dem Programm. Route 66 ist die legendäre, oft besungene Straße zwischen Chicago und Santa Monica. "Die Band wird ihrem Namen gerecht", so Veranstalter Michael Amato, "indem sie den Zuhörer auf eine nostalgische Reise durch die Fifties, Sixties und Seventies mitnimmt." Die erfahrenen Musiker sind seit Jahrzehnten auch in diversen anderen Bands tätig. "Die Liebe zur Musik, die direkt vom Herzen kommt, die Nähe zum Original und die grenzenlose Spielfreunde genießen bei den Musikern höchste Priorität."

Beginn 20 Uhr, Einlass 19 Uhr, Geltinger Straße 16, Wolfratshausen. Tickets online unter www.bar-damato.de

Überholmanöver im Kettenkarussell

"Pfenningguad" nennt Ralf Winkelbeiner sein Programm. (Foto: Nadine Lorenz/oh)

Der Mann soll "zu den erfolgreichsten Newcomern der bayerischen Kabarettszene" gehören, so schreibt es der Donaukurier: Ralf Winkelbeiner gastiert am Donnerstag, 20. April, von 20 Uhr an mit seinem Programm "Pfenningguad" beim KKK im Kramerwirt in Arzbach. Der Kabarettist holt laut Ankündigung zum absoluten Rundumschlag aus. Er nehme sein Publikum mit auf eine Reise durch den Wahnsinn des Alltags. Als genauer Beobachter wisse er genau, wie facettenreich die Menschen und ihre Rituale hierzulande sind. Immer wieder erkenne man sich selbst in seinen Typen und Situationen. Wer wissen wolle, was ein Toaster, ein Löwe und alkoholfreies Bier gemeinsam haben und wie man im Kettenkarussell überholt werden kann, der sollte sich Ralf Winkelbeiner ansehen, so die Veranstalter. Nähere Informationen unter Telefon 08042/912465, Tickets zu 22 Euro können per E-Mail bestellt werden: sabine@kkk-lenggries.de

"Marterl und Gedenksteine"

Der schier unermüdliche Arbeitskreis Historisches Geretsried bringt ein neues Geretsrieder Heft heraus. Thema sind die Wegkreuze, Marterl und Gedenksteine in Geretsried und Gelting - "Beispiele der Kulturlandschaft in Oberbayern". Das Sonderheft wird am Donnerstag, 20. April, von 19 Uhr an im großen Saal der Ratsstuben in Geretsried präsentiert. Walter Holzer hält einen Vortrag mit Bildern zu dieser Thematik.

Alois Berger liest in Ebenhausen

Die erste öffentliche Präsentation des Buches "Föhrenwald, das vergessene Schtetl" hat an jenem Ort stattgefunden, an den es erinnert: im heutigen Waldram, dem früheren Föhrenwald, einst Nazi-Rüstungsarbeitersiedlung, dann Heimstatt für Tausende jüdische Überlebende der Shoah. Nun ist der in Berlin lebende Autor Alois Berger, gebürtiger Wolfratshauser, auf Lesereise und macht auch in Ebenhausen in der Buchhandlung Isartal Station. Dort stellt er sein Buch über "ein verdrängtes Kapitel deutsch-jüdischer Nachkriegsgeschichte" vor. Berger hat dafür drei Jahre lang intensiv recherchiert. Er nennt es "eine irre Reise zwischen Heimatgeschichte und Weltpolitik". Denn Föhrenwald habe seinerzeit Regierungen nicht nur in Deutschland, sondern auch in Israel und in den USA beschäftigt.

Donnerstag, 20. April, 19.30 Uhr, Eintritt 10 Euro. www.buchhandlung-isartal.buchkatalog.de

"Spissi-Spassi" mit Klaus Wittmann

Klaus Wittmann präsentiert die Pocci-Texte "in gepflegter bairischer Mundart". (Foto: Harry Wolfsbauer)

In der Reihe "Stadt mit der besonderen Note" heißt es am Donnerstag, 20. April, von 19.30 Uhr an im Kleinen Kursaal Bad Tölz: "Spissi-Spassi-Larifari". Auf dem Programm stehen die irrwitzigen Abenteuer des Kasperl Larifari von Franz Graf von Pocci. Sprecher ist Klaus Wittmann, am Klavier begleitet von Florian Bille. Franz Graf von Pocci (1807 bis 1876) gehörte zu den schillerndsten Persönlichkeiten der bayerischen Geschichte, so die Veranstalter der Tölzer Musikschule. Er war mit vielfältigen Talenten gesegnet; war Zeichner, Satiriker, Landschaftsmaler, Komponist, Dichter, Theaterautor, Mitbegründer einer Münchner Herrengesellschaft, zarter Spötter, hyperaktiver Kreativer und Dilettant voller Selbstzweifel. Sein bekanntestes Werk sind die mehr als 40 Puppenkomödien um den Kasperl Larifari. "Klaus Wittmann ist ganz Kasperl Larifari", so die Musikschule, "vom ersten Moment an: Frech, ein wenig polternd, in gepflegter bairischer Mundart seine verqueren Wortschöpfungen und -verdrehungen unters Volk parlierend." Wittmann bewältige die vom verstorbenen BR-Sprecher, Schauspieler und Autor Wolf Euba bearbeiteten Kasperl-Abenteuer mit Bravour. Er liest eine Stunde lang. Florian Bille pariert mal am Flügel, dann wieder in frecher Widerrede. "Eine vergnügliche Gaudi", so das Versprechen.

www.musikschule-toelz.de/veranstaltungen/smbn/

Musiker suchen Quartiere

Die Neue Philharmonie München (NPhM) plant für Juni ein Sommerkonzert. Sowohl die Proben als auch das Hauptkonzert finden in Wolfratshausen statt. Für 35 Mitwirkende werden Quartiere gesucht. "Den Münchner Herkulessaal können wir uns im Sommer nicht leisten", sagt Franz Deutsch, Leiter der Musikwerkstatt Jugend, unter deren Dach die NPhM angesiedelt ist. Außer dem Konzert in der Loisachhalle am Freitag, 23. Juni, ist noch ein Auftritt in Sillian in Osttirol geplant. Gasteltern werden für die Zeit von 21. bis 24. Juni gesucht. Sie sollten in S-Bahn-Nähe in Wolfratshausen, Icking oder Ebenhausen-Schäftlarn wohnen und werden mit Ehrenkarten für das Konzert in der Loisachhalle entlohnt. Interessenten können sich per Mail melden: deutsch@nphm.info

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