Wandern:Sanfter Einstieg

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Großer Illing statt Heimgarten, Jägerkamp statt Aiplspitze - sechs Frühjahrs-Touren zum Warmlaufen

Von Isabel Meixner, München

Sonnenseitige Touren, die nicht allzu hoch liegen, eignen sich für Wanderungen im Frühsommer besonders. Sechs Tipps der SZ:

Scheinbergspitze

Trotz ihrer 1920 Meter Höhe lässt sich die Scheinbergspitze im Frühjahr bereits gut machen. Der Weg führt durch einen Bergwald in angenehmer Steigung nach oben und gibt immer wieder Ausblicke Richtung Kreuzspitze und Geierköpfe frei. Kurz vor dem Gipfel erreicht man einen Vorgipfel, von dem aus noch ein paar Meter in eine Senke gestiegen werden müssen. Oben angelangt, geht der Blick Richtung Forggensee, Zugspitze und ins Graswangtal.

Anfahrt: über die A 95 bis Oberau und nach Ettal, dort weiter Richtung Schloss Linderhof. Der Parkplatz liegt zirka sechs Kilometer hinter dem Abzweig Linderhof. (Hinweis: Der Anfahrtsweg über die Staatsstraße 2060 ist wegen Brückenbauarbeiten zwischen Plansee/Landesgrenze und Schloss Linderhof voraussichtlich bis Mitte Juni noch voll und anschließend bis Abschluss der Arbeiten halbseitig gesperrt.)

Gehzeit (auf und ab): vier Stunden

Höhendifferenz: zirka 850 Meter

Einkehrmöglichkeit: keine

Großer Illing

Wem die Tour auf den Heimgarten, den Ohlstädter Hausberg, nach dem Winter zu anstrengend ist, hat mit dem 1340 Meter hohen Großen Illing eine gute Alternative mit schönem Ausblick auf das Murnauer Moos und das Voralpenland. Vom Parkplatz folgt man der Beschilderung Heimgarten. Nach zirka 45 Minuten trifft man unweit des Gebirgsbachs Kaltwasserlaine auf eine Kreuzung. Hier folgt man links der Ausschilderung Heimgarten über Kaseralm, bis nach zirka zwei Minuten ein Pfad links in den Wald abzweigt. Bis vor kurzem war diese Abzweigung nicht ausgeschildert, das hat sich jetzt geändert.

Anfahrt: A 95 nach Ohlstadt, dort am Ende der Heimgartenstraße parken

Gehzeit (auf und ab): drei Stunden

Höhendifferenz: 600 Meter

Einkehrmöglichkeit: keine

Simetsberg

Wer am Herzogstand vorbei bis ans südliche Ende des Walchensees fährt, kann sein Auto entweder an einem kleinen Parkplatz kurz vor Einsiedl stehen lassen oder auf einem großen bei Obernach. Im ersten Fall läuft man die ersten Meter auf einem Weg, der kurze Zeit später auf eine Forststraße trifft, die vom Parkplatz bei Obernach herkommt. Auf dieser legt man die ersten Höhenmeter zum Simetsberg (1840 Meter) zurück, bis ein Waldsteig nach rechts abzweigt. Man erreicht schließlich die (nicht bewirtschaftete) Simetsberg-Diensthütte, von wo aus sich die ersten freien Blicke über den herrlichen Walchensee eröffnen - und auf den Schlussanstieg, der sich über einen Wiesenrücken zieht.

Anfahrt: A 95 bis Ausfahrt Kochel, über Kochel und Walchensee bis Einsiedl

Gehzeit (auf und ab): 4,5 bis fünf Stunden

Höhendifferenz: 1050 Meter

Einkehrmöglichkeit: keine

Seekarkreuz

Bergtouren mit der Möglichkeit, auf einer Hütte einzukehren, sind im Frühsommer sehr beliebt: Dort kann man nach der Anstrengung die ersten Sonnenstrahlen genießen und in Ruhe die müden Beine von sich strecken. In diese Kategorie fällt auch das 1600 Meter Seekarkreuz bei Lenggries. Vom Parkplatz bei Schloss Hohenburg wandert man Richtung Grasleitensteig zunächst an Wiesen vorbei bis zu einem Hof, an dem man sich links hält. Der Grasleitensteig führt in den Wald hinein, bis schließlich die Lenggrieser Hütte auftaucht. Daran vorbei der Ausschilderung zum Gipfel des Seekarkreuzes folgen.

Anfahrt: Über die A 8 oder A 95 nach Bad Tölz und weiter nach Lenggries, Parken am St.-Ursula-Gymnasium

Gehzeit (auf und ab): knapp fünf Stunden

Höhendifferenz: 900 Meter

Einkehrmöglichkeit: Lenggrieser Hütte

Jägerkamp

Der Jägerkamp (1750 Meter) wird häufig als Berg betrachtet, den man auf dem Weg zur Aiplspitze mal mitnehmen kann. Vor allem aber im Frühjahr, wenn die Kondition noch nicht die beste ist, ist er auch für sich genommen ein sehr schönes Ziel. Vom Spitzingsattel aus der Ausschilderung zur Schönfeldhütte folgen. Der Weg führt zunächst durch den Wald, hier kann es bei Nässe rutschig sein. Hat man die Schönfeldhütte passiert, führt der Weg einen Grashang hinauf. Oben angekommen, ist es links nicht mehr weit zum Jägerkamp.

Anfahrt: über die A 8 und den Schliersee zum Spitzingsattel

Gehzeit (auf und ab): drei Stunden

Höhendifferenz: zirka 650 Meter

Einkehrmöglichkeit: Schönfeldhütte

Brünnstein

Zugegeben: Bis man den Ausgangspunkt erreicht hat, ist es eine ziemliche Fahrerei. Dafür lockt eine abwechslungsreiche Tour mit traumhafter Aussicht, die an den Wasserfälle am Tatzelwurm vorbei zum 1620 Meter hohen Brünnsteinhaus führt. Von dort gibt es zwei Aufstiege zum Gipfel: einen Klettersteig, auf dem im Frühjahr aber noch Schnee liegen kann, oder einen normalen Wanderweg.

Anfahrt: über die A 8 und A 93 bis Brannenburg und weiter Richtung Sudelfeld; Parken beim Hotel Tatzlwurm

Gehzeit (auf und ab): 4,5 bis 5 Stunden

Höhendifferenz: 800 Meter

Einkehrmöglichkeit: Brünnsteinhaus

© SZ vom 06.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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