Man will nicht darüber reden, nicht einmal daran denken, und es schon gar nicht am eigenen Leib erfahren müssen: dass das eigene Kind oder andere geliebte Menschen sterben. Für Doreen Zimmermann blieb damals die Zeit stehen, als sie erfuhr, dass ihre beiden Töchter, neun und elf Jahre alt, gewaltsam ums Leben gekommen waren. Sie konnte es nicht begreifen. Sie watete durch ein dumpfes Leben im Nebel, alles in Zeitlupe, war einfach aus dem Orbit katapultiert. Heute ist die 46-Jährige Geschäftsführerin und "die Seele" eines Vereins, der Menschen auf diesem schweren Weg unterstützt, sie zu Aktivitäten animiert und sie zumindest für winzige Augenblicke das Leid vergessen lässt, vielleicht jedenfalls. "Vivas" lautet der lateinische Name dieses Vereins: Du mögest leben.
Trauerbewältigung:"Manche denken, nach einiger Zeit müsste es besser werden"
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Wie macht man weiter, wenn das eigene Kind stirbt? In München gibt es einen Verein, in dem Betroffene ihre Erfahrungen teilen können. Über einen Schmerz, der nie vergeht, und die Kraft, die Gemeinschaft geben kann.
Von Susi Wimmer
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