Verkehrswende:Warten auf die autofreie Altstadt

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Wo Parkplätze gestrichen werden, entscheidet die Stadt im Juni

Der Grundsatzbeschluss zur autofreien Altstadt lässt noch auf sich warten. Am Mittwoch hat der Planungsausschuss sein Votum auf die nächste Vollversammlung im Juni vertagt. Denn unter anderem soll die Verwaltung erst klären, ob zum Beispiel die öffentlichen Parkplätze in der Dienerstraße und am Rindermarkt gestrichen werden können. Außerdem will die SPD noch prüfen lassen, ob auch die an die Sendlinger Straße angrenzende Herzog-Wilhelm-Straße nicht auch zur Fußgängerzone umgewidmet werden könnte.

Der Begriff autofrei ist eigentlich nicht ganz richtig. Verkehrsberuhigt träfe es schon eher. Denn laut Vorlage des Planungsreferats dürfen weiterhin Autos ins Zentrum fahren. Allerdings sollen Dauerparker von der Straße in die Tiefgaragen verbannt werden. So bliebe dann noch Platz für die Anwohner und den Lieferverkehr. Gleichzeitig sollen die Parkgebühren auch für die Zeit zwischen 19 und 23 Uhr bei 2,50 Euro je Stunde liegen, derzeit wird es von 19 Uhr an billiger. Auch die Höchstparkdauer im Zentrum soll auf eine Stunde halbiert werden. In einem weiteren Schritt sollen die Stellplätze dann nach und nach ganz abgeschafft werden. Einfach nach Belieben darf die Stadt die Parkgebühren übrigens nicht erhöhen. Die sind gesetzlich bei 2,50 Euro je Stunde gedeckelt.

Gutachten will das Planungsreferat zudem erstellen lassen, wie etwa das Tal, die Dienerstraße, die Westenriederstraße und die Hackenstraße zum Fußgängerbereich werden könnten. Das allerdings wird eine Zeit lang dauern. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) geht das nicht schnell genug. Wenn es nach ihm ginge, könne man etwa die Dienerstraße gleich sperren. Denn in diesem Punkt sind sich die Fraktionen weitgehend einig, dass die wenigen öffentlichen Stellplätze vor dem Feinkosthaus Dallmayr nicht wirklich notwendig sind und die (meist vergeblich) nach einem Parkplatz suchenden Autofahrer dann nur den Taxi- und Radverkehr behindern. Für Anwohner und Lieferverkehr soll es weiterhin Stellflächen geben. Die Grünen würden gerne noch weiter gehen und schon dieses Jahr auch die Parkplätze in der Maximilianstraße, im Tal und am Rindermarkt streichen. Für Letztere sieht auch OB Reiter keine zwingende Notwendigkeit. Was den Altstadt-Radlring angeht, erwartet der OB noch bis zu diesem Sommer Vorschläge zu dessen Umsetzung.

© SZ vom 23.05.2019 / schub - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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