Verkehrsstatistik:Alle neun Minuten passiert in München ein Unfall

  • Zu hohe Geschwindigkeiten waren 2015 eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle.
  • Vergangenes Jahr starben 21 Menschen im Straßenverkehr.
  • Besonders besorgt ist die Münchner Polizei über Autofahrer, die an ihrem Smartphone hantieren.

Von Martin Bernstein

Die Blitzer im Luise-Kiesselbach-Tunnel werden am Montag ihren Echtbetrieb aufnehmen. Das gab Polizeivizepräsident Werner Feiler am Freitag bekannt. Damit werden künftig drei Tunnels am Mittleren Ring permanent überwacht. Geschwindigkeitsverstöße waren im vergangenen Jahr eine der Hauptunfallursachen in Stadt und Landkreis München. Die durch Raserei verursachten Unfälle gingen 2015 allerdings um 3,8 Prozent auf 432 zurück. Schlimmster Raser war ein Mann, der im Juli mit 152 Stundenkilometern an einer Stelle gestoppt wurde, an der nur Tempo 50 erlaubt ist.

Alle neun Minuten ereignet sich in München ein Verkehrsunfall, alle eineinhalb Stunden kommt im Straßenverkehr in der Landeshauptstadt ein Mensch zu Schaden. Und doch: Die Zahl der bei Verkehrsunfällen Verletzten im Verhältnis zur Einwohnerzahl ist auf dem niedrigsten Stand seit zehn Jahren. Bei Unfällen verloren 21 Menschen ihr Leben - acht weniger als im Vorjahr. Es ist (ebenso wie 2005 und 2011) die niedrigste Zahl an Verkehrstoten überhaupt. Und doch "21 Tote zu viel", wie Feiler betonte. Drei Viertel der Getöteten waren Fußgänger (zehn) oder Radfahrer (fünf).

Zunehmend Sorgen machen der Münchner Polizei Autofahrer, die unterwegs an ihrem Smartphone hantieren. "Eine Sekunde Unaufmerksamkeit sind im Stadtverkehr schon 15 Meter Blindflug", sagt Werner Feiler. Welche tragischen Folgen die Ablenkung durch Handy und Kopfhörer aber auch für Fußgänger haben kann, zeigen laut Münchner Polizei nicht zuletzt der tödliche Unfall eines 15-jährigen Mädchens und zwei schwere Unfälle mit einem 17-jährigen Schüler und einem 23-jährigen Studenten im März.

© SZ vom 02.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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