Verkehr:Verschlimmbesserung

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Bald eine richtige Kreuzung: Der Einmündungsbereich von Pasinger und Richard-Wagner-Straße in Planegg wird ausgebaut. (Foto: Robert Haas)

Kritik am Ausbau eines Planegger Verkehrsknotenpunkts

Von Rainer Rutz, Planegg

Die Bemühungen der Gemeinde, den Verkehrsknotenpunkt an der Einmündung der Richard-Wagner-Straße in die Pasinger Straße übersichtlicher zu gestalten, stoßen bei Anwohnern auf wenig Gegenliebe. Bei einem Ortstermin an der Ecke, wo täglich bis zu 17 000 Pkw und Laster vorbeirauschen, wurde viel Skepsis laut. Viele der rund 60 Anwohner, die gekommen waren, befürchten noch mehr Dreck, Stau und Lärm, wenn die Einmündung einmal zu einer echten Kreuzung, wie sich Löbe vom Bauamt ausdrückte, umgebaut sein wird.

Löbe und Bürgermeister Heinrich Hofmann (SPD) betonten, das zuständige Straßenbauamt München bestehe seit langem aus Verkehrssicherheitsgründen auf einem Umbau. Im Fokus stünden dabei vor allem die Radfahrer, denn, so Hofmann, die Strecke sei ein Schulweg. Radler müssten die Pasinger Straße überqueren, wenn sie vom Bruggergangerl aus zum Gymnasium wollten. Um den Weg abzukürzen, benutzen viele von ihnen nicht die Fußgängerampel, sondern überquerten die Straße einfach in gerader Linie - was nicht nur brandgefährlich, sondern natürlich auch verboten ist.

Geplant ist nun, die bestehende Verkehrsinsel deutlich zu verkleinern, sodass eine neue Linksabbiegespur für Pkw Platz hat. Gleichzeitig sollen an zwei weiteren Stellen - in der nördlichen Pasinger Straße und der Richard-Wagner-Straße - Verkehrsampeln installiert werden. Sie sollen so aufeinander abgestimmt werden, dass sowohl ein gefahrloses Abbiegen für Pkw als auch eine Überquerung für Radler möglich ist. Beim Ortstermin wurde darauf hingewiesen, dass schon heute mehrfach täglich der Stau bis zum Kreisverkehr nach Steinkirchen zurückreiche: "Lärm, nichts als Lärm haben wir hier", sagte ein Anwohner. Durch die neuen Ampeln komme es zusätzlich zu einem Stop-and-go-Verkehr, was alles noch verschlimmere. Außerdem befürchtet man, nicht mehr aus den eigenen Ausfahrten und den Garagen herauszukommen. Die Bedenken der Anlieger sollen nun zwar Eingang finden in die Planung, doch letztlich entscheidet wohl das Straßenbauamt, denn die Pasinger Straße ist eine Staatsstraße.

© SZ vom 17.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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