Die Klausurtagung der Gräfelfinger Gemeinderäte zum Thema Verkehr am vergangenen Samstag hat ein überraschendes Ergebnis gebracht: Erstmals gibt es einen Konsens zum Bau der Entlastungsstraße. Bis dato war der Straßenbau, der eine Verbindung zwischen der Lindauer Autobahn A 96 und der Würmtalstraße schaffen soll, höchst umstritten. Jetzt haben sich nach zähem Ringen 16 von 18 anwesenden Gemeinderäten dafür ausgesprochen.
Insgesamt sitzen 24 Mitglieder im Gräfelfinger Gemeinderat, eine Mehrheit für das Straßenprojekt wäre somit sicher. Schon an diesem Dienstag soll der Bau in einem Grundsatzbeschluss im Gemeinderat besiegelt werden.
Die neue Querverbindung soll eine direkte Anbindung ins Gräfelfinger Gewerbegebiet schaffen und den Durchgangsverkehr, der Martinsried zum Ziel hat, fernab der zu Stoßzeiten völlig überlasteten Pasinger Straße abwickeln. Die Gräfelfinger versprechen sich davon eine erhebliche Verkehrsberuhigung innerhalb des Ortes. Bürgermeisterin Uta Wüst (Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing) zeigte sich höchst zufrieden mit den Ergebnissen der Tagung. Das Arbeitsklima sei konstruktiv und sachlich gewesen. Der Verkehrsexperte Helmuth Ammerl nahm an der Tagung teil und konnte so auf offene Fragen direkt eingehen. Hand in Hand mit dem Bau der Entlastungsstraße soll ein Verkehrsberuhigungskonzept gehen, um den Autoverkehr innerhalb des Orts zu verlangsamen und zu reduzieren.
Als Maßnahmen kommen Tempo 30-Zonen, Einbahnstraßensysteme, Rechts-vor-Links-Regelungen oder auch bauliche Maßnahmen in Frage, sagte Wüst. Insgesamt zwölf Verkehrsthemen hatten die Gemeinderäte zu Beginn der neunstündigen Tagung in eine Prioritätenliste gefasst. Das oft kontrovers diskutierte Thema Lärmschutz an der Autobahn A 96 schaffte es auf Platz sechs. Alle Themen sollen laut Wüst noch abgearbeitet werden.