Untergiesing/Harlaching:Gar kein Interessenkonflikt

Clemens Baumgärtner will alle Ämter unter einen Hut bringen

Sobald ein Thema das Referat für Arbeit und Wirtschaft (RAW) betrifft, gibt Clemens Baumgärtner (CSU) die Sitzungsleitung im Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching regelmäßig ab - und das seit dem vergangenen November. Auch für den Rest der Amtsperiode, also bis April 2020, sieht sich der BA-Vorsitzende in der Lage, die Stadtteilpolitik mit seinem neuen Amt als Wirtschaftsreferent und Wiesn-Chef unter einen Hut zu bringen, das er am 1. März antritt: "Ich bin auf sechs Jahre gewählt und es macht mir Spaß, da wüsste ich nicht, warum ich es aufgeben soll."

80-Stunden-Wochen seien ihm in seiner bisherigen Doppelrolle als BA-Chef und Wirtschaftsanwalt nicht fremd, so Baumgärtner, der die Anwaltstätigkeit für das neue Amt ruhen lässt. Politische Interessenkonflikte im BA ließen sich durch die eingespielte Zusammenarbeit mit der stellvertretenden BA-Vorsitzenden Melanie Kieweg (Parteilos) vermeiden - umso leichter, als der Stadtbezirk mit seinem vorherrschenden Mix aus Wohnen und Kleingewerbe nicht zu Münchens wirtschaftspolitischen Brennpunkten zählt und fern der Theresienwiese liegt. Aufs BA-Mandat möchte der Harlachinger allein schon wegen der lebenslangen "Erdung" in den beiden Stadtvierteln des Stadtbezirks nicht verzichten. "Um Gottes willen" sei ihm auch das Interesse an kleineren Themen nicht über Nacht abhanden gekommen.

Über eine erneute Kandidatur für den Bezirksausschuss will Clemens Baumgärtner im Laufe des Jahres nachdenken. Eine erneute Bewerbung um den Vorsitz im Gremium bleibt da natürlich ein doppelt ungelegtes Ei. Definitiv keine Ambitionen hegt der politische Aufsteiger hingegen auf ein Stadtratsmandat - oder gar, um keine Gerüchte aufkommen zu lassen, auf einen Bürgermeister-Sessel.

© SZ vom 25.01.2019 / raj - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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