Ameisensäure statt Streusalz

Verglichen mit dem Vorjahr, brachte der Winter bisher reichlichen Einsatz von Streusalz und Splitt, mit allen negativen Folgen für Radfahrer und mit Begleitschäden für Grundwasser und Vegetation. Der Bezirksausschuss (BA) regt nun auf Initiative der Grünen einen Pilotversuch mit der Alternative Kaliumforminat an. Die Substanz, bekannter als Ameisensäure, wird unter anderem auf Flughäfen und Bahnstrecken eingesetzt. Zur Straßenstreuung verwendet wird sie seit Kurzem in Kopenhagen, einer der fahrradfreundlichsten Städte der Welt. Als Problem könnten sich allerdings die Kosten erweisen. Laut Clemens Baumgärtner (CSU) kommt Kaliumforminat drei- bis vier Mal so teuer wie herkömmliches Streugut. Antragsteller Max Scherer (Grüne) geht davon aus, dass sich die Mehrkosten durch geringere Straßen- und Baumschäden und reduzierten Aufwand bei der Abwasserreinigung amortisieren - Erfahrungen aus Kopenhagen wiesen in diese Richtung. Für einen Pilotversuch im Winter 2021/22 schlägt der BA zunächst ökologisch sensible Bereiche wie die Isarauen oder die Isar-Hochleite vor.